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Kostunica hat „die Nase voll“

In scharfen Worten hat der jugoslawische Präsident Vojislav Kostunica seine Abneigung gegen das Kriegsverbrechertribunal bekräftigt. Er habe „die Nase voll“ von dem UN-Tribunal.

Er habe „die Nase voll“ von dem UN-Tribunal, erklärte Kostunica am Mittwochabend im staatlichen serbischen Fernsehen. Jugoslawien steht unter dem Druck eines Ultimatums der USA, die mit der Streichung von Finanzhilfen gedroht haben, sollte Belgrad nicht bis zum 31. März seine Zusammenarbeit mit Den Haag erklären.

Serbien hatte darauf bereits am Mittwoch reagiert und sich offiziell zur Kooperation mit dem Gericht verpflichtet. „Es muss eine Zusammenarbeit geben“, räumte Kostunica am Donnerstag ein. „Ich muss aber zugeben, dass es mir schlecht wird, wenn ich an das Tribunal mit seinen erschreckenden Vorurteilen denke, die sich in den Prozessen offenbaren“, sagte er. „Mir reicht es.“ Er sei absolut gegen eine Auslieferung jugoslawischer Staatsbürger an das Haager Tribunal, bekräftigte Kostunica. Der jugoslawische Präsident hat sich vehement gegen die Auslieferung ausgesprochen und erklärt, dafür sei zunächst eine Gesetzesänderung notwendig.

Den Haag fordert die Festnahme und Überstellung von insgesamt 15 Verdächtigen, darunter der Führer der bosnischen Serben, Radovan Karadzic, und dessen ehemaliger Militärchef General Ratko Mladic. Beide sind wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.

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