Die KFOR war dabei, eine von ortsansässigen Serben errichtete Straßensperre im Dorf Jagnjenica im Norden des Kosovo zu räumen, als es am Abend zu dem Zwischenfall kam: Molotowcocktails hätten deutsche Soldaten getroffen, die österreichischen Kameraden seien ihnen zu Hilfe geeilt, so Unger. Plötzlich sei ein Sprengsatz explodiert, er habe sich selbst und Verwundete in Sicherheit gebracht, sagte der gebürtige Steyregger. “Da ist man ein wenig aus dem Häuschen.” Es seien auch Schüsse gefallen, sein Zug habe aber nicht geschossen.
Niemand hatte damit gerechnet
Zwei Soldaten wurden von Amerikanern ausgeflogen, die restlichen kamen in ein Feldhospital. Die Versorgung bezeichnete Unger als “top”, der seine Großmutter anrief und über den Vorfall informierte. “Die Sanitäterinnen waren fesch.” Man sei zwar für die Einsätze entsprechend ausgebildet. Es habe aber niemand damit gerechnet, dass die Situation derartig eskaliert, so der 24-Jährige.
Vier Verwundete noch im Kosovo
Für den späten Nachmittag wurde die Ankunft einer weiteren Maschine mit vier Soldaten erwartet. Die restlichen vier der elf Verwundeten bleiben vorerst im Kosovo. Die Verletzungen seien leicht bis mittelschwer, erklärte Fliegerarzt Jakob Sobczak. Die Soldaten müssten sich darauf verlassen können, dass sie vor Ort eine umfassende medizinische Versorgung erhalten und ein nahtloser Heimtransport garantiert ist, betonte er. (APA)