Kosovo-Albaner feiern in Wien Unabhängigkeit

“Das ist der größte Tag in meinem Leben. Alle Albaner im Kosovo und in der ganzen Welt sind heute nur glücklich. Wir haben alle so lange auf diesen Tag gewartet. Jetzt ist unser Traum erfüllt. Es lebe Kosova”, bringt der 26-jährige Pali die Stimmung auf den Punkt.

Sein 32-jähriger Freund Besnik nickt zustimmend: “Das ist ein historischer Tag für alle Albaner in der ganzen Welt. Wir wurden in unserer Geschichte immer unterdrückt. Jetzt ist alles vorbei. Heute ist der Tag der Freiheit.”

Die 22-jährige Studentin Lorena stammt aus Tirana und feiert mit den Kosovo-Albanern den “größten Tag in der Geschichte”: “Der heutige Tag bedeutet alles für mich. Ich habe unheimliche Emotionen und könnte permanent weinen vor Glück. Ich bin mir sicher, auch in Tirana wird man gebührend feiern. Wir sind einfach ein Volk, wir sind Brüder und Schwestern und werden immer zusammenhalten”.

Der 23-jährige Student Besnik will sich vor allem bei Österreich bedanken: “Das ist ein ganz großer Tag. Vielen Dank an Österreich, das für die Albaner immer eine große Rolle gespielt hat. Österreich hat uns bei der Erfüllung unseres Traums unterstützt und Österreich hat uns immer in der Geschichte geholfen. Vielen Dank”. Der 53-jährige Fatmir ist gleicher Meinung: “Danke Österreich. Dafür habe ich gelebt – nur für diesen Tag”.

Die Österreicherin Maria, mit einem Kosovo-Albaner verheiratet, sieht die Unabhängigkeitserklärung durch Pristina “zwiespältig”. “Ich will ja den Kosovo-Albanern ihren großen Tag nicht vermiesen und ich freue mich mit ihnen und vor allem für meine binationalen Kinder”, sagt die 47-jährige Soziologin. “Aber ich kenne auch andere Meinungen. Ja, es gibt realistische Gefahren. Eine der wichtigsten Frage lautet jetzt, was mit der serbischen Minderheit passiert. Bei aller Freude habe ich viel Bauchweh. Und wir dürfen auch die möglichen weltpolitischen Auswirkungen nicht außer Acht lassen. Auch da sehe ich Gefahren.”