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Korruptionsverdacht gegen Ministersöhne in Türkei

Polizeioperationen in Istanbul und Ankara
Polizeioperationen in Istanbul und Ankara
Die türkische Polizei hat am Dienstag in Istanbul und Ankara mindestens 37 Personen wegen des Verdachts auf Betrug bei Ausschreibungen und Schmiergeldzahlungen festgenommen. Unter den Festgenommenen sind auch die Söhne dreier Minister, meldete die Tageszeitung "Hürriyet". Die Söhne von Innenminister Güler, Wirtschaftsminister Caglayan und Umweltminister Bayraktar werden der Korruption verdächtigt.


Weitere Festgenommene sind der türkische Bauunternehmer Ali Agaoglu, der Chef des Geldinstituts Halkbank, Süleyman Aslan, sowie Geschäftsleute und hohe Ministerialbeamte. Polizei und Staatsanwaltschaft haben sich bisher noch nicht offiziell zu den Festnahmen geäußert. Auch der Gouverneur von Istanbul, Hüseyin Avni Mutlu, wollte keine Erklärung abgeben, da die Operation noch im Laufen ist.

Innenminister Güler und Wirtschaftsminister Caglayan sagten am Dienstag ihre Termine ab. Güler hätte in der bulgarischen Hauptstadt Sofia ein Abkommen über die Errichtung eines Grenzübergangs unterzeichnen sollen.

Die Polizeioperationen waren aufgrund des Verdachts gestartet worden, dass Ausschreibungen manipuliert worden seien und Schmiergeld geflossen sei, meldete die Nachrichtenagentur Anadolu Ajansi. Die Überwachung habe ein Jahr gedauert, schrieb Hürriyet. Die Verdächtigen sollen Schmiergeld angenommen oder weitergeleitet haben. Dadurch sollen Erlaubnisse für Bauprojekte in geschützten Gebieten erteilt worden sein.

Leiter der Operationen ist der Staatsanwalt Zekeriya Öz, der als Ankläger im Fall der sogenannten Ergenekon-Verschwörung eine führende Rolle gespielt hatte: In einem Mammutprozess waren im August mindestens zwölf der 275 Angeklagten “wegen gewaltsamen Umsturzversuches” zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden, unter ihnen der frühere Generalstabschef Ilker Basbug.

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