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Kopftuchstreit in Berlin

Der Streit in der Türkei um das islamische Kopftuch hat den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan auch bei seiner Deutschland-Reise verfolgt.

Bei einer Begegnung mit in Deutschland lebenden Türken am Donnerstagabend in Berlin lieferte sich Erdogan vor Publikum und laufenden Kameras einen Streit mit dem türkischen Botschafter in Deutschland, Mehmet Ali Irtemcelik, wie türkische Zeitungen und Fernsehsender am Freitag berichteten.

Anlass war die Beschwerde einer Frau mit doppelter Staatsbürgerschaft. Sie kritisierte der Zeitung „Hürriyet“ zufolge, dass sogar ein „christliches Land“ wie Deutschland ein Passfoto mit Kopftuch erlaube, die islamische Türkei aber von ihr verlange, ihre Haare zu zeigen.

Auf die erboste Nachfrage des als frommen Moslems bekannten Erdogan hin bestätigte Botschafter Irtemcelik, dass es einen entsprechenden Erlass gebe. Irtemecelik wurde vom Saal ausgebuht. Erdogan versprach, sich den Erlass anzuschauen und falls nötig zu annullieren. Das Kopftuchverbot in staatlichen Institutionen ist in der Türkei heftig umstritten. Erdogan war am Donnerstag nach Deutschland gereist, um am deutsch-türkischen Wirtschaftskongress in Berlin teilzunehmen und die Bundeskanzlerin Angela Merkel zu treffen.

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