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Kopfschuss mit Gaspistole im Club Village: Geschäftsführer nimmt Stellung

Im Eingangsbreich einer Disco fiel ein Schuss aus einer Gaspistole
Im Eingangsbreich einer Disco fiel ein Schuss aus einer Gaspistole ©VIENNA.at (Sujet)
Am Wochenende kam es im Club Village in Wien-Favoriten zu einem Zwischenfall mit einer Gaspistole, der für viel Wirbel sorgte. VIENNA.at hat mit dem Geschäftsführer des Lokals darüber gesprochen, was dort aus seiner Sicht bzw. nach Angaben der Securitys wirklich vorgefallen ist.
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Ein 17-Jähriger und ein 22-Jähriger streiten im Club Village, plötzlich zieht der Jüngere eine täuschend echt aussehende Gaspistole, hält diese seinem Kontrahenten an den Kopf und drückt ab.

Wirbel auf Facebook nach “Kopfschuss”-Bericht

Dieser Vorfall, der wie berichtet in der Nacht auf Sonntag in der Discothek Club Village in der Daumegasse in Wien-Favoriten geschehen ist, sorgte für Aufruhr. Mehr als eine Stimme wurde etwa auf Facebook laut und bezweifelte, dass sich dies in dieser Form abgespielt habe, wie von der Polizei medial kolportiert.

VIENNA.at hat beim Club direkt nachgefragt und vom Geschäftsführer des “Club Village” seine Sicht der Dinge erfahren. Dieser möchte nicht namentlich genannt werden, gab aber Auskunft, wie sich der Zwischenfall zugetragen habe.

“Wir haben selber die Polizei gerufen”

“Ganz Facebook lacht. Vor allem die, die dabei waren. Es ist gar nichts Großartiges passiert. Wir haben die Waffe entnommen, ihn festgehalten, selber die Polizei gerufen”, so der Disco-Geschäftsführer zu VIENNA.at. “Ein anderer hätte ihm vielleicht die Waffe weggenommen und ihn weggeschickt.”

Er beschreibt den Vorfall als harmlos, die Aufregung als überzogen. “Kids haben zu streiten begonnen, nicht im Club, sondern im Foyer bei der Garderobe. Noch bevor sie in den Club gegangen sind. Dann hat es einen Knall gegeben. Ich dachte zuerst, das ist so eine Konfetti-Kanone, die knallt. Aber es war eine Schreckschusspistole.” Ob dabei jemand am Kopf getroffen wurde, könne er nicht sagen, weil er erst später dazugekommen sei und es nicht gesehen habe – und auch die Securitys nicht.

Der Geschäftsführer über den Vorfall

“Es ist alles korrekt abgelaufen. Die Securitys haben dem Burschen die Waffe entnommen, wir haben selber die Polizei gerufen und ihn festgehalten, bis die Polizei da war.” Die Rettung habe man nicht gebraucht. Der Bursche habe seines Wissens Prellungen gehabt. Von einem geschwollenen Auge wisse er nichts, dieses könne aber theoretisch von dem Handgemenge stammen, auch nicht, ob der Bursche in Begleitung von Freunden gewesen sei. Das habe er nicht gesehen, und auch von einem zweiten Beschuldigen wisse er nichts.

“Die Polizei war sehr kooperativ, bei dem Einsatz war wirklich alles in Ordnung. Zwei Polizisten sind gekommen, die waren ganz ruhig, sehr korrekt. Wir haben denen die Waffe gegeben, sie haben den Burschen mitgenommen. Er hat vielleicht keinen Ausweis gehabt, sonst hätten sie ihn vielleicht freigelassen. ” Die Beamten seien auch nicht grob geworden gegenüber dem Jugendlichen.

Erster Vorfall mit Waffe im “Club Village”

“So etwas ist natürlich gefährlich, für andere und für ihn”, so der Geschäftsführer zu Jugendlichen, die wie der 17-Jährige Waffen bei sich hätten. Derlei sei allerdings noch nie vorgekommen im Club Village. Der Geschäftsführer weiter: “In einem Club kann es zu einem Handgemenge kommen. Kein Club kann das vermeiden.”

Vor dem Betreten des eigentlichen Lokals werde aber ohnehin immer ein Security-Check gemacht. “Jeder normale Geschäftsführer ist bemüht, dass solche Sachen nicht passieren. Dafür gibt es Security. Und wir sind immer bemüht, mit der Polizei zusammenzuarbeiten. Das klappt immer gut, da gibt es keine Probleme.”

“Das war kein Tränengas”

“Es ist lächerlich, es war keine große Sache. Wer da hingeht, weiß genau, bei uns passiert selten etwas”, so der Geschäftsführer. “Das war eine Schreckschusspistole. Kein Tränengas. Natürlich, man erschreckt. Aber wir haben das Richtige getan. 70 Prozent auf Facebook belächeln das, die dort waren. Ich will betonen, dass die Polizei sehr kooperativ und korrekt war.”

Nach dem Vorfall mit der Gaspistole wäre der Betrieb im “Club Village” auch wie gewohnt weitergelaufen – nur wenige Gäste im Vorraum hätten das überhaupt mitbekommen.

(red)

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