In einer gemeinsamen Aussendung zeigten sich Gesundheitsreferent LHStv. Christian Stöckl (ÖVP) und die Leiterin des Konradinums, Andrea Huber, verwundert, dass der Volksanwalt mit schwerwiegenden Vorwürfen an die Öffentlichkeit gehe, ohne jemals einen Fuß ins Heim gesetzt zu haben. “Wir haben ganz und gar nichts zu verbergen”, teilten beide mit. Die Mitarbeiter im Konradinum würden mit viel Engagement und Freude gemeinsam mit den Bewohnern den Alltag bestreiten. Die Betreuung im Heim – pflegerisch und medizinisch – werde nur in Abstimmung mit Fachärzten und professionellen Pflegekräften durchgeführt.
Kein Gespräch zwischen Volksanwalt und Stöckl
Wie Stöckl sagte, habe es Kräuter bisher auch nie der Mühe wert gefunden, ein persönliches Gespräch mit ihm zu führen. “Sehr gerne hätte ich ihm dabei über die bereits erreichten Verbesserungen und den Stand der Umsetzungen von Forderungen der Volksanwaltschaft sowie über den Fortgang des Projektes Neubau Konradinum berichtet.”
Volksanwalt Kräuter konnte am Freitag dieser Kritik nichts abgewinnen. “Unsere Expertenkommissionen haben seit 2012 rund 1.700 unangemeldete Besuche in Einrichtungen in ganz Österreich durchgeführt, fast 400 davon in Alten- und Pflegeheimen”, sagte er zur APA. Die aus Juristen, Ärzten, Pflegern und Sozialarbeitern zusammengesetzten Kommissionen würden dann die Volksanwaltschaft über Mängel und Missstände informieren. “Unser Mandat umfasst die präventive Kontrolle. Es geht darum, Probleme frühzeitig zu erkennen und Verbesserungen einzufordern.”
Dringlichkeitsfall im Konradinum
Wie Kräuter sagte, habe es im Konradinum einen Dringlichkeitsfall gegeben. “Wir haben uns postwendend an die zuständigen Stellen gewandt. Ich habe auch persönlich am 13. Jänner im Landtag über den Fall berichtet. Darauf ist noch immer keine adäquate Reaktion erfolgt. Darum sind wir an die Öffentlichkeit gegangen.” Die Bewohnervertretung habe dabei nur begleitend gehandelt. “Die haben deckungsgleiche Erkenntnisse gewonnen. Vom Land sind dabei sogar Gerichtsbeschlüsse ignoriert worden.”
Für die Volksanwaltschaft bleibe das Konradinum ein offener Fall. “Wir werden unsere Experten weiterhin dort hinschicken. Diese Ignoranz gegen die Menschenwürde ist nicht akzeptabel.”
(APA)