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Komatrinken: ÖVP und SPÖ fordern Maßnahmen

Österreich - Maßnahmen gegen das "Komatrinken" unter Jugendlichen haben SPÖ und ÖVP am Dienstag im parlamentarischen Familienausschuss gefordert.

In einem Antrag forderten die Parteien von Familien- und Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (V) eine österreichweite Aufklärungskampagne sowie Gespräche mit der Wirtschaft zum Verzicht auf Flatrate-Partys, bei denen billig Alkohol angeboten wird.

Die Zunahme des Alkoholkonsums von Kindern in den vergangenen Jahren mache rasches politisches Handeln erforderlich, so ÖVP-Familiensprecherin Ridi Steibl in einer Aussendung. Neben Aufklärungskampagnen und der Abschaffung von Flatrate-Partys sollen Bestimmungen und Alkohol-Abgaben im Handel und der Gastronomie verstärkt kontrolliert werden. Auch eine Vereinheitlichung der Jugendschutzbestimmungen der Bundesländer werde angestrebt.

Für SPÖ-Abgeordnete Christine Muttonen sind Prävention und Bewusstseinsbildung laut Aussendung „ganz wichtige Elemente im Kampf gegen das Komatrinken. Verbote würden Jugendliche nicht abschrecken, vielmehr müssten die Gefahren sichtbar gemacht werden. Ein verantwortungsbewusster Umgang im Elternhaus sowie Aufklärungsmaßnahmen könnten viel dazu beitragen, dass exzessiver Alkoholkonsum von jungen Menschen nicht mehr als cooler Bestandteil des Freizeitverhaltens empfunden werden.

Auf die Verantwortung der Eltern als Vorbild und Hauptverantwortliche für die Entwicklung ihrer Kinder machte ÖVP-Abgeordnete Nikolaus Prinz aufmerksam. Diese müssten verstärkt in die Problematik miteinbezogen werden.

Kritik an SPÖ und ÖVP gab es von der Grünen Jugendsprecherin Barbara Zwerschitz. Der Antrag sei „streichelweich und unverbindlich“. In einem eigenen Antrag wolle man Kdolsky ermächtigen, per Verordnung Mindestpreise für hochprozentige Alkoholika festzusetzen, so die Politikerin. Weiters forderte Zwerschitz weiterhin ein Werbeverbot für Getränke wie Alkopops, die sich speziell an Jugendlichen orientieren würden.

„Uneingeschränkte Zustimmung“ an dem Antrag äußerte die Wiener Ärztekammer. Besonders die Bewusstseinsbildung durch Kampagnen sei laut Präsident Walter Dorner zu begrüßen. Die Schulärzte hätten bereits ihre Bereitschaft signalisiert diese Aktionen „vollinhaltlich mitzutragen“.

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