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Kokain als größtes Problem

Weniger angezeigte Verbrechen, mehr Vergehen und mehr sichergestellte Drogen: Das sind die wichtigsten bundesweiten Resultate des Suchtmittelberichts 2004. Suchtmittelbericht 2004 [pdf 594KB]

den das Bundeskriminalamt (BK) am Freitag veröffentlicht. Allein die insgesamt 235 Kilogramm Heroin, die im Vorjahr sichergestellt worden waren, waren um 447,79 Prozent mehr als die 2003 entdeckte Menge.

Alles anders im Ländle

Die Vorarlberg-Zahlen vermitteln einen anderen Trend: Sowohl die Anzahl der Anzeigen wegen Drogendelikten (um 9,3 Prozent auf 1044) als auch die Menge der beschlagnahmten Drogen sind zurückgegangen. „Schon Österreich ist fast zu klein, um die Drogenaufgriffe allgemeingültig statistisch auszuwerten“, sagt BK-Major Gerhard Hesztera. Vor diesem Hintergrund seien auch die isolierten Bundesländerzahlen – und die massiven Rückgänge bei den sichergestellten Drogen in Vorarlberg – zu sehen, so der Sprecher.

Drogenkriminalität

Im Suchtmittelbericht ist davon die Rede, dass Vorarlberger Drogenkonsumenten immer wieder für Einbrüche, Diebstähle, Prostitution, Zuhälterei, Raub oder etwa Betrug verantwortlich seien. Die Gewaltbereitschaft im Milieu sei weiterhin hoch. Besonders junge Türken seien im Bereich des Suchtmittelhandels immer noch sehr aktiv, heißt es in dem Bericht. Sie hätten sich aber zwischenzeitlich vom Ecstasy-Handel auf Heroin und Kokain verlegt. Generell handelten Dealer in Vorarlberg nicht nur mit einer Droge, sondern hätten meist unterschiedliche Suchtmittel im Angebot. Cannabis-Konsumenten werden immer jünger, stellen die Drogenfahnder fest. Cannabis sei zwar am weitesten verbreitet, Kokain habe aber den größten Anstieg zu verzeichnen – somit wird Kokain als größtes Problem in Vorarlberg gesehen.

Strukturermittlungen

Laut dem Direktor des Bundeskriminalamts, Herwig Haidinger, konzentrieren sich die Drogenfahnder verstärkt auf Strukturermittlungen. Man versuche, beginnend in der Mitte in die Strukturen der kriminellen Organisationen einzudringen und neben den Kleindealern vor allem die Köpfe der organisierten Banden auszuschalten. Vertreter der Vorarlberger Kriminalabteilung und der hiesigen Sicherheitsdirektion waren gestern auf Anfrage nicht zu einer Stellungnahme bereit.

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