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Kogler plädiert für Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio

Kogler plädiert für eine Verschiebung der Tokio-Spiele.
Kogler plädiert für eine Verschiebung der Tokio-Spiele. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler sprach sich am Montag dafür aus, die bevorstehenden Olympischen Spiele in Tokio angesichts der Corona-Pandemie zu verschieben.

Sportminister Werner Kogler hat sich aufgrund der Coronavirus-Pandemie für eine Verschiebung der Olympischen Spiele in Tokio ausgesprochen. "Ich plädiere im Sinne der Gesundheit aller TeilnehmerInnen, BetreuerInnen und ZuschauerInnen für eine Verschiebung der Olympischen Sommerspiele 2020", teilte der Vizekanzler in einer Erklärung mit.

Er begrüßte den "mutigen Schritt" von Kanada, das bereits erklärt habe, dass es keine Athleten nach Tokio schicken werde.

Kogler für Verschiebung der Tokio-Spiele

Die österreichische Bundesregierung, das Sportministerium, aber auch das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC) würden die Situation täglich neu bewerten und mit Sorge die steigenden Covid-19-Fallzahlen in den meisten europäischen und außereuropäischen Ländern beobachten.

"Durch die Schließung von Sport- und Trainingsstätten in vielen (aber nicht allen) Ländern, muss darüber hinaus schon heute angezweifelt werden, dass die TeilnehmerInnen der Sommerspiele 2020 Chancengleichheit vorfinden. Zudem sind 43 Prozent aller Startplätze noch gar nicht vergeben, die Durchführung der Qualifikationswettkämpfe höchst unsicher", meinte Kogler weiters.

Olympia 2020: Entscheidung über Verschiebung noch nicht gefallen

Derzeit sind die Spiele für den Zeitraum vom 24. Juli bis 9. August 2020 eingeplant. Eine Verschiebung wäre eine monumentale Entscheidung und ein massiver Eingriff in den komplexen Kalender des Weltsports. Denkbar ist eine Verlegung in den Herbst 2020, auf Sommer 2021 oder auf 2022. Gegen 2022 spricht, dass im Februar die Winterspiele in Peking und im November und Dezember die Fußball-WM in Katar stattfinden.

Am wahrscheinlichsten dürfte die Verlegung um ein Jahr sein. Im Sommer 2021 sind aber zum Beispiel die Weltmeisterschaften der Schwimmer in Fukuoka und die der Leichtathleten in Eugene vorgesehen. Die WM-Organisatoren von Eugene versicherten, mit ihren Partnern und Interessenvertretern über einen alternativen Termin zu beraten. "Olympische Spiele im Juli dieses Jahres sind weder machbar noch wünschenswert", fand auch Sebastian Coe, der Chef von World Athletics, klare Worte.

Verschiebung würde Japan Milliarden kosten

Eine Verschiebung der Olympischen und Paralympischen Spiele würde Japan nach Meinung verschiedener Experten bis zu 5,7 Milliarden Euro (670 Milliarden Yen) kosten. Diese Summe errechnete der Chefökonomen des Finanzunternehmens SMBC Nikko Securities, Junichi Makino.

Mit rund 640,8 Milliarden Yen (5,4 Mrd. Euro) schätzt der emeritierte Wirtschaftswissenschaftler Katsuhiro Miyamoto von der Universität Kansai die Kosten nur unwesentlich geringer ein. Die Schätzung für die Komplett-Absage beläuft sich laut Makino auf 7,8 Billionen Yen (65,9 Mrd. Euro).

(APA/Red)

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