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Künftig stärker vom Ausland abhängig

Bregenz - Österreich wird in Zukunft nach Ansicht von Ludwig Summer, Vorstandsvorsitzender der Illwerke/VKW-Gruppe, stärker von Strom aus dem Ausland abhängig sein.

“Österreich war bis zum Jahr 1999 Strom-Exportland und ist seit 1999 zu einem Strom-Importland geworden. Wenn die Entwicklung so weitergeht, ist absehbar, dass Österreich bis zum Jahr 2020 rund 30 Mrd. kWh Strom pro Jahr importieren wird müssen“, so Summer im Samstags-Interview von ORF Radio Vorarlberg.

Der wachsende Strombedarf werde mit Wasserkraftwerken nicht mehr abzudecken sein, betonte Summer. Auch Stromsparen werde nicht ausreichen. „Das heißt nicht, dass wir in Österreich Atomkraftwerke werden bauen müssen, sondern es führt einfach dazu, dass die Auslandsabhängigkeit Österreichs größer wird“, erklärte Summer. Die vorhandenen Ressourcen im Besonderen im Bereich der Wasserkraft, werden laut Summer ausgebaut werden müssen. Zudem werde es notwendig sein, Strom als rares Gut effizient einzusetzen.

Summer schloss in dem Rundfunk-Interview nach der angekündigten Strompreiserhöhung für 1. Juli 2007 um 0,5 Cent pro kWh weitere Preissteigerungen in diesem Jahr aus. „Wir gehen davon aus, dass sich die gesetzlichen Bestimmungen nicht in dem Umfang ändern werden, dass wir die Strompreise noch einmal erhöhen müssen“, meinte der Illwerke/VKW-Vorstandsvorsitzende.

Der eigenständige Weg, den das Land Vorarlberg zu Beginn der Liberalisierung 2001 eingeschlagen habe, habe sich bisher als positiv herausgestellt. „Ich würde dem Eigentümerland Vorarlberg empfehlen, jedenfalls den eigenständigen Weg weiterzuverfolgen und möglichst keine Aktie der Illwerke zu verkaufen“, so Summer. Der Vorarlberger Landtag hat erst kürzlich eine Änderung der Landesverfassung beschlossen: mindestens 51 Prozent der Illwerke/VKW-Gruppe müssen im unmittelbaren oder mittelbaren Eigentum des Landes stehen.

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