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Knapp 130.000 Blitze über Österreich: Am Mittwoch erneut heftige Gewitter zu erwarten

Am Dienstag hielten schwere Unwetter die Einsatzkräfte im Burgenland, Niederösterreich und der Steiermark in Atem. Laut dem Wetterdienst UBIMET erleuchteten knapp 130.000 Blitze den Himmel über Österreich und es kam zu orkanartigen Böen von bis zu 112 km/h. Auch am Mittwoch bringen schwere Gewitter erneut Sturm, Hagel und Starkregen.

Am Dienstag kam es vor allem im Osten und Südosten Österreichs zu einer außergewöhnlichen Gewitterlage. Besonders betroffen waren das südliche Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark. So gab es nach Angaben des Wetterdienstes UBIMET in Summe 128.628 Blitzentladungen, Spitzenreiter war wie so oft die Steiermark.

In Graz wurden orkanartige Böen von 112 km/h gemessen, ein Mensch kam hier ums Leben. Am Mittwoch muss man in den selben Regionen neuerlich mit teils kräftigen Gewittern rechnen.

Knapp 130.000 Blitze am Himmel über Österreich

Zunächst entwickelten sich am frühen Nachmittag erste kräftige Gewitter am Alpenostrand, besonders betroffen war dabei der Bezirk Neunkirchen. Mit 12.813 Entladungen steht der Bezirk auf Platz 1 der Blitzstatistik für gestern, knapp gefolgt vom Bezirk Bruck-Mürzzuschlag. „In Puchberg am Schneeberg kamen 116 Liter Regen pro Quadratmeter zusammen“, so UBIMET-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer.

„Dies entspricht fast der gesamten Monatsmenge eines durchschnittlichen Junis.“ Etwas später zog dann ausgehend von Unterkärnten eine markante Gewitterlinie über die Steiermark und das Südburgenland hinweg. Dabei wurden in Eisenkappel schwere Sturmböen von 100 km/h gemessen, in Graz sogar 112 km/h. Hier wurde ein 26-jähriger von einem Baum erschlagen.

Gewitterhotspot Steiermark

In Summe wurden landesweit 128.628 Blitze detektiert, davon 60.116 in der Steiermark, 26.958 in Niederösterreich und 14.860 in Oberösterreich. „Blitzreichste Gemeinde war Mariazell (ST) mit 2.149 Blitzen, gefolgt von Schwarzau im Gebirge (NÖ) mit 1.955 Blitzen und Grünau im Almtal (OÖ) mit 1.853 Entladungen“, sagt Spatzierer.

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„Der stärkste Blitz mit einer Stromstärke von rund 253.000 Ampere wurde in der Gemeinde Gerlos in Tiroler Bezirk Schwaz registriert.“ Neben vollgelaufenen Kellern, kleinräumigen Überschwemmungen und Vermurungen wurden in Lieboch bei Graz sowie in Bad Mitterndorf auch zwei schwach ausgeprägte Tornados beobachtet. Schäden haben diese aber nicht verursacht.

Schwere Gewitter bringen am Mittwoch Sturm, Hagel und Starkregen

Am Mittwoch lagert im Osten und Südosten des Landes noch immer sehr feuchte und labil geschichtete Luft. „Speziell südöstlich der Linie Klagenfurt-St. Pölten gehen ab den Mittagsstunden erneut teils heftige Gewitter nieder“, so der Experte. „Dabei sind wieder große Regenmengen möglich, besonders in der Steiermark und im Südburgenland kommen Hagel und Sturmböen hinzu.“

Über Nacht erfasst dann kühlere, dafür aber auch deutlich stabiler geschichtete Luft das ganze Land. Folglich beruhigt sich das Wetter, in den kommenden beiden Tagen muss man dann kaum noch mit Gewittern rechnen.

In drei Stunden fast gesamte Monatsmenge an Regen gefallen

Die Unwetter in Niederösterreich haben am Dienstag im Bezirk Neunkirchen einen Rekordregen gebracht. In drei Stunden fiel dort fast die gesamte Monatsmenge an Niederschlägen. 116 Millimeter Regen an einem Tag sind ein neuer Höchstwert für Puchberg am Schneeberg (bisher: 102 mm vom 5. September 2007), berichtete die ZAMG am Mittwoch.

Am Donnerstag regnet es laut ZAMG-Prognose noch zeitweise, im Laufe des Tages lockern die Wolken dann etwas auf, die Sonne kann hervorkommen. Es wird nicht mehr so warm wie in den vergangenen Tagen, mit Höchstwerten von 16 bis 22 Grad. Der Freitag bringt 20 bis 25 Grad und eine Mischung aus Sonne und Wolken. Vereinzelt können am Nachmittag Regenschauer entstehen, besonders im Bergland.

Wochenende wieder wärmer

Am Wochenende wird es mit 22 bis 28 Grad wieder etwas wärmer. Am Samstag ist es in der Westhälfte Österreichs überwiegend sonnig und in der Osthälfte wechselhaft mit gewittrigen Regenschauern. Der Sonntag dürfte überall unbeständiger verlaufen: Zeitweise zeigt sich zwar die Sonne, aber auch Regenschauer und Gewitter können entstehen.

(APA/Red)

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