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Klimaproteste: Wiener Ringstraße von Aktivisten blockiert

Klimaaktivisten demonstrierten, Autofahrer hupten.
Klimaaktivisten demonstrierten, Autofahrer hupten. ©APA/GEORG HOCHMUTH
Am Mittwoch wurde unter der Klima-Initiative "Extinction Rebellion" demonstriert. Dabei wurde die Wiener Ringstraße blockiert.
Bilder der Klima-Initiative

Aktivisten der Klima-Initiative “Extinction Rebellion” haben am Mittwoch auch in Wien demonstriert. Sie blockierten am Nachmittag die Ringstraße beim Burgtheater. Der Protest fand im Rahmen einer Aktionswoche der Initiative statt. Die Polizei löste die Blockade nach rund einer Dreiviertelstunde wieder auf.

Klima-Aktivisten blockierten Wiener Ringstraße: Autofahrer antworteten mit Hupkonzert

Eine Handvoll Aktivisten hatten sich zuvor auf der Fahrbahn postiert und so den Verkehr aufgehalten, wobei sie die Straßenbahnen passieren ließen. Transparente mit Sprüchen wie “Willst du mit mir aussterben?” oder “Klimanotstand ausrufen” wurden gezeigt. Autofahrer antworteten mit einem Hupkonzert.

Die nicht angemeldete Aktion blieb von der Polizei nicht lange unbemerkt. Sie richtete kurzfristig eine örtliche Umleitung ein. Rund eine Dreiviertelstunde nach Protestbeginn trugen die Exekutivbeamten schließlich die noch auf der Straße verbliebenen Demonstranten weg. Der Autoverkehr konnte daraufhin wieder fließen.

Schon am Montag hatten sich die Aktivisten der – wie es hierzulande heißt – “Rebellion für das Leben” versammelt. Zunächst fand ein “öffentliches Training” für gewaltfreien zivilen Ungehorsam statt, wie es in einer Aussendung hieß. Auch Störaktionen an Verkehrsknotenpunkten waren bereits angekündigt worden.

Polizei nahm mehr als 300 Klimaschützer in London fest

Die britische Polizei hat seit Montag mehr als 300 Umweltaktivisten in London festgenommen. Sie waren einem Aufruf der Bewegung “Extinction Rebellion” gefolgt, in diesen Tagen weltweit für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Zum Protest gehört auch, Brücken und Straßen für den Autoverkehr zu blockieren.

In London hatten am Mittwoch einige Aktivisten versucht, den U-Bahn-Verkehr in der Hauptstadt teilweise lahmzulegen. Drei Demonstranten klebten sich von außen an einen Zug fest: ein Mann und eine Frau oben auf dem Dach und ein weiterer Mann an der Scheibe. Nach Angaben der Verkehrsbehörde Transport for London kam es nur zu geringen Verspätungen. Der Londoner Bürgermeister Sadiq Khan sagte, den öffentlichen Nahverkehr zu blockieren, sei nicht im Sinne des Klimaschutzes und gefährde außerdem die Sicherheit der Bevölkerung.

“Wir möchten nicht die Öffentlichkeit verärgern”, sagte Jenn Parkhouse von “Extinction Rebellion” in London. Andererseits sei es wichtig, dass Klimaschutz viel Aufmerksamkeit bekomme. “Die Aktion ist ambivalent”, sagte sie.

Straßen und Brücken in London blockiert

In der britischen Hauptstadt blockierten die Demonstranten seit Montag – weitgehend friedlich – Straßen und Brücken. Viele von ihnen zelteten dort, machten Musik und unterhielten sich mit Passanten. Am Oxford Circus tanzten sie um eine Bühne mit einem Boot herum. Zu den Teilnehmern gehörten zum Beispiel Familien, Forscher und Lehrer.

Auch im schottischen Edinburgh und in Berlin hatten Klimaschützer in den vergangenen Tagen protestiert. Die Bewegung plante weitere Aktionen etwa in den USA, Australien und Indien. Die Schweizer “Extinction Rebellion” rief auf Facebook dazu auf, mit einer Telefonaktion Banken lahmzulegen und “wütend” in langen Gesprächen nach nachhaltigen Anlagen zu fragen. Banken seien über ihre Kredite an umweltschädliche Unternehmen für Emissionen verantwortlich.

Die internationale Bewegung hat sich zum Ziel gesetzt, gewaltfrei die Risiken des Klimawandels zu minimieren und den ökologischen Kollaps zu verhindern. Sie wird nach eigenen Angaben unter anderem vom früheren Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, und von der britischen Schauspielerin Emma Thompson unterstützt.

(APA/Red)

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