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Klimabericht: USA setzen Änderung durch

Der Weltklimarat der Vereinten Nationen hat sich am Freitag in Brüssel auf einen Bericht zur Erderwärmung geeinigt. Der Report solle in einigen Stunden veröffentlicht werden.

Dies sagte der Vorsitzende des Gremiums, Rajendra K. Pachauri nach einer Marathonsitzung, die die ganze Nacht über gedauert hatte. Die Sitzung des Rates sei nun beendet.

Der Vorsitzende äußerte sich zunächst nicht zum Inhalt des Berichts. Nach Angaben aus Delegationskreisen wurde kritische Passagen gestrichen. Die Fachleute aus 130 Ländern hätten dem Drängen der USA und Chinas nachgegeben. „Der Text ist verabschiedet“, sagte der Vorsitzende des Gremiums, Rajendra K. Pachauri. Laut dem Bericht werden von den Folgen des Klimawandels vor allem die ärmsten Länder betroffen sein. Die Klimaerwärmung werde unter anderem zu zunehmendem Hunger in Afrika und dem Abschmelzen von Gletschern im Himalaya führen, heißt es in dem Papier.

Die Delegierten aus mehr als 100 Ländern hatten bis zum Morgen an den Formulierungen gefeilt. Nach Angaben von Teilnehmern gab es vor allem aus China und den USA Widerstand gegen einige Passagen des Entwurfs. So hätten die Vereinigten Staaten darauf gedrungen, dass einige Textstellen gestrichen werden, in denen es darum geht, inwieweit der Mensch mit der Nutzung fossiler Brennstoffe für die Erderwärmung mitverantwortlich ist.

Ein Abschnitt zu erwarteten Klimaschäden in Nordamerika komme nicht mehr vor. Im Entwurf hatte es zunächst geheißen, als Folge der Erderwärmung werde es auf dem Kontinent unter anderem Wirbelstürme, Trockenheit, Überflutungen und Brände geben. Dieser Passus sei auf Druck der USA gestrichen worden, berichteten Delegierte.

China habe in den Verhandlungen darauf bestanden, eine Textstelle zu entfernen, wonach gewisse Schäden mit „sehr hoher Wahrscheinlichkeit“ eintreten würden. Anwesende Wissenschafter seien daraufhin aufgestanden und hätten einen Erhalt dieses Hinweises verlangt. Daraufhin wurde eine Kompromissformel gesucht.

Der Bericht ist die wichtigste Studie über die Auswirkungen des Klimawandels auf verschiedene Weltregionen seit 2001. In die Studie fließen die Erkenntnisse von 2.500 Wissenschaftern ein. Sie schließt an einen UN-Bericht vom Februar an, der das Ausmaß der Erderwärmung im weltweiten Überblick darstellte.

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