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Kliens Tage bei Red Bull gezählt

Was Dietrich Mateschitz beim Ungarn-GP bereits angedeutet hatte, wurde am Montag Gewissheit. Red Bull Racing bestreitet 2007 die Formel-1-Weltmeisterschaft mit David Coulthard und Mark Webber.  | Kommentar 

Seit Montagabend ist die Katze aus dem Sack. 24 Stunden nach der Vertragsverlängerung von David Coulthard gab Red Bull Racing bekannt, dass der Australier Mark Webber 2007 Teamkollege von Coulthard wird. Damit ist für Christian Klien, der ausgerechnet von seinem einstigen Jaguar-Teamkollegen ersetzt wird, kein Platz mehr im Renncockpit. Alexander Wurz (Williams) wird 2007 wohl der einzige österreichische F1-Pilot sein.

Was für Klien umso tragischer ist, als der Rennstall im kommenden Jahr erstmals mit einem vollständig von Star-Designer Adrian Newey – er hatte 1998 und 1999 die Weltmeister-Autos von McLaren-Mercedes konstruiert – entwickelten Auto an den Start gehen wird. Und deshalb deutlich konkurrenzfähiger sein dürfte als bisher. Klien, der zunächst für eine Stellungnahme nicht erreichbar war, hatte bis zuletzt auf eine Vertragsverlängerung gehofft und gemeint, er würde nach den Jahren der Aufbauarbeit auch gerne am Erfolg teilhaben. Auch beim Schwesternteam Toro Rosso ist für den 23-jährigen Vorarlberger kein Platz, dort fährt man auch im kommenden Jahr mit Tonio Liuzzi und Scott Speed.

Die Trennung von Klien, der seit 14 Jahren mit Red Bull verbunden ist und durch dieses Unternehmen auch in die Formel 1 gekommen war, hatte sich seit längerem abgezeichnet. Während es der routinierte Coulthard in der laufenden Saison nach 13 von 18 Rennen auf 14 WM-Punkte gebracht hat, hält Klien nur bei zwei Zählern. Zwar hatte der Österreicher auch einiges Pech durch Materialdefekte, unter dem Strich überrascht die Entscheidung aber nicht. Kliens Zukunft ist damit sehr ungewiss. Dass er an Stelle des ebenfalls ausgemusterten Robert Doornbos RBR-Testfahrer wird, ist  unwahrscheinlich.

RBR-Teamchef Christian Horner bezeichnete das Engagement von Coulthard und Webber als “logische und einfache” Entscheidung. “David ist ein starker Teamleader, Mark hat den Speed und die absolute Motivation. Wir gehen in eine aufregende neue Phase für Red Bull Racing und mit diesen beiden haben wir eine der stärksten Fahrerpaarungen im Feld”, sagte Horner. Bei Klien bedankte sich Horner für “zwei Jahre harten Einsatz”. Der Österreicher werde natürlich bis zum Saisonende 2006 Red-Bull-Pilot bleiben, “so lange werden wir ihm jede Art von Unterstützung geben”, bekräftigte Horner.

Klien war 2004 mit 21 Jahren in seinem Debütjahr zusammen mit Webber im Jaguar gefahren und nach der Übernahme durch Red Bull im Team geblieben, während der Australier zu Williams gegangen war. Damit kehrt Webber nun quasi zurück.

Damit lichten sich die Nebel im Fahrerkarrussel wieder ein wenig mehr. Mit Webbers Engagement ist Heikki Kovalainen bei Red Bull kein Thema mehr. Der Finne soll bei Renault an Stelle von Fernando Alonso vom Test- zum Stammfahrer aufsteigen. Bei Renault hat man den Kampf um McLaren-Fahrer Kimi Räikkönen offensichtlich aufgegeben. Hört Michael Schumacher am Saisonende auf, ist Räikkönen wohl fix bei Ferrari.

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