AA

Klien in Road Atlanta auf dem Podium

Nach 1.000 Meilen fehlten dem Hohenemser in seinem Peugeot 908 HDi nur fünf Sekunden auf den Sieg beim Petit Le Mans.

Insider hatten eine 10-stündige “Überrundungs-Orgie” und einen beinharten Kampf zwischen der Peugeot-Mannschaft von Christian Klien/Stephane Sarrazin/Nicolas Minassian gegen die Audis prophezeit und sie sollten vollkommen richtig liegen. “Das war ein mörderisch hartes Rennen”, analysierte Klien erschöpft, nachdem seine Mannschaft mit minimalem Rückstand auf Rang zwei hinter dem siegriechen Trio Capello/McNish/Pirro die Ziellinie überquert hatte. “Diese 10 Stunden waren sicher mindestens so hart wie die 24 in Le Mans. Man kann es sich fast nicht vorstellen, wenn man aus der Formel 1 kommt. Aber es ist ein Sprint vom Start bis ins Ziel. 394 Runden lang hast du keine Sekunde, in der du dich zurücklehnen kannst. Und wie man sieht – ein paar lächerliche Sekunden entscheiden dann, ob du in der Mitte des Podiums stehst oder eben nicht.”

Trotzdem sah man nach dem Rennen in der Box der Löwen durchaus zufriedene Gesichter. Sportdirektor Michel Barge: “Wir sind nach Road Atlanta gekommen, um Erfahrung bei der Rennstrategie, den Boxenstopps und der Zuverlässigkeit zu sammeln. Wir waren permanent an der Spitze dabei und hatten kein einziges technisches Problem. Wir wussten, es würde beim ersten Antreten hier hart werden, aber wir haben unsere Ziele vollauf erreicht. Und Christian hat mit der schnellsten Rennrunde gezeigt, was in unserem Team steckt. Es war ein wichtiger Test in Blickrichtung 2009.”

Ein 1.000 Meilen Sprint Schon nach dem Qualifying war klar, dass der Weg zum Sieg über die beste Strategie führen würde. Auf der engen Berg- und Talbahn in der Nähe von Atlanta, Georgia mit fast 40 Fahrzeugen auf der Strecke war alles möglich. So mischten auch die LMP2-Fahrzeuge als seriöse Sieganwärter in der Spitze mit. Der 908er Diesel startete aus der Pole Position mit Nicolas Minassian am Steuer,der an Stephane Sarrazin übergab. Nach exakt 3 Stunden Fahrzeit begann Christian Klien seinen ersten Turn und konnte sich die Führung, die beim Fahrerwechsel verloren gegangen war, bald wieder zurückerkämpfen. Das ganze Rennen war geprägt von unzähligen Gelbphasen, in denen die Reihung immer wieder auf den Kopf gestellt wurde. Als Hauptgegner stellte sich der Audi #2 mit Marco Werner und Lucas Luhr heraus. Am Höhepunkt dieses Duells stellte Christian Klien in der 173. Runde die schnellste Runde des Tages auf: 1:07,056. Das ist zugleich neuer Streckenrekord in Road Atlanta. Eine weitere Gelbphase spülte den Audi #1 (McNish/Capello/Pirro) zurück Richtung Spitze, nachdem die drei Langstrecken-Haudegen in der Aufwärmrunde gecrasht waren und aus der Box starten hatten müssen. Packendes Finale Nach 343 Runden (19:24 Ortszeit) fand der letzte Fahrerwechsel bei Peugeot statt und Christian Klien war auf die Aufgabe angesetzt, den führenden Audi #1 bis zur Ziellinie zu hetzen. Der Vorarlberger war im Finish wieder klar der schnellste Fahrer im Feld und setzte 20 Runden vor dem Ende zu einem Überholmanöver an, gegen das sich der Formel 1-erprobte Schotte Allan McNish mit aller Härte zur Wehr setzte. Ein weiterer Versuch wurde durch eine neuerliche lange Gelbphase verhindert. So fehlten am Ende nur 4,512 Sekunden auf den Sieg.

Fünf Fahrzeuge beendeten das Rennen in der Runde des Siegers, was die unglaubliche Leistungsdichte noch mehr unterstreicht. Christian Klien konnte zufrieden sein: “Der Speed war da und wir haben keine Fehler gemacht. Und das ist schwierig genug, wenn man in einem Rennen zwischen 600 und 700 Mal überholen oder überrunden muss. Die schnellste Rennrunde tut einer Rennfahrerseele natürlich gut, obwohl es mir lieber gewesen wäre, wir hätten den Audi am Ende noch gepackt. Es waren sehr wertvolle Kilometer und ein wahnsinnig gutes Training für meine Reflexe. Ich freue mich schon sehr aufs nächste Mal.”

Unmittelbar nach der Siegerehrung hieß es bereits wieder Koffer packen. Denn der Flieger nach Japan wartete bereits. In Fuji wird Christian Klien kommende Woche wieder seinen Pflichten als Test- und Ersatzpilot im BMW Sauber F1 Team nachkommen.

  • VIENNA.AT
  • Hohenems
  • Klien in Road Atlanta auf dem Podium
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen