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Klien hofft nach Singapur auf weitere Einsätze für Hispania

Christian Klien will nach seinem Formel-1-Comeback im Grand Prix von Singapur wieder regelmäßig Rennen fahren.
Bilder vom GP von Singapur

Seine Leistung am Wochenende schätzt der 27-jährige Vorarlberger diesbezüglich als Empfehlung ein, hatte er doch bis zu einem Hydraulik-Schaden seinen Hispania-Teamkollegen Bruno Senna in Schach gehalten – obwohl der Brasilianer das Auto viel besser kennt. “Ich habe meine Chance gut genützt”, sagte Klien am Montag vor dem Rückflug der APA – Austria Presse Agentur.

Die Chance zur Selbstpräsentation nämlich. “Man muss aufzeigen, damit man in der Formel 1 wahrgenommen wird. Meine Chancen auf ein Cockpit im nächsten Jahr sind jetzt größer als vorher”, meinte Klien, der seinen ersten Grand Prix seit Monza 2006 bestritten hatte. Bei Honda und BMW-Sauber war er als Ersatzfahrer nie im Rennen zum Einsatz gekommen, bei Hispania sprang der Österreicher nun für den offiziell an Magen-Darm-Problemen leidenden Japaner Sakon Yamamoto ein – laut Klien vorerst eine einmalige Sache.

Der Hohenemser hofft dennoch auf weitere Einsätze für den spanischen Nachzügler-Rennstall. Yamamoto werde zwar definitiv seinen Heim-Grand-Prix in zwei Wochen in Japan bestreiten, alles Weitere müsse aber das Team entscheiden. “Vielleicht geht in den Köpfen ja etwas vor”, meinte Klien, nachdem er auch schon im Qualifying deutlich vor Stammfahrer Senna gelegen war.

Mit dem finanziellen Background eines Yamamoto könne er allerdings nicht mithalten. Daran hat auch ein kurzfristiges Engagement der Vorarlberger Getränkemarke “upsynth” nichts geändert, deren Aufkleber in Singapur auf dem HRT-Boliden zu finden waren. Klien wollte das Sponsorgeld des Spirituosen-Herstellers auch nicht überbewerten: “Ich kenne die Leute von ‘upsynth’ schon länger. Am Donnerstagabend hat es geheißen, ich soll mich für einen Einsatz bereithalten. Dann haben wir sie kurzfristig aufs Auto mitgenommen.”

Wichtiger als die Mitgift sei für seine Zukunft die fahrerische Leistung. Dabei haben 2010 besonders viele Teams auf Bezahlfahrer gesetzt. Kliens Chancen auf ein Stammcockpit waren damit gering. “Die Ansicht hat sich aber ein bisschen gedreht”, erklärte der Vorarlberger. “Viele der Bezahlfahrer haben ihre Leistung heuer nicht erbracht, das haben die Teams eingesehen.” Es werde wieder mehr leistungsorientiert gedacht – immerhin gehe es auch um die daran gekoppelte Verteilung der Fernseh-Millionen.

“In unserem Auto liegt auch noch ein bisschen Zeit, aber wir brauchen mehr Erfahrungen”, meinte Klien. In Singapur lag man deutlich hinter den Konkurrenten Lotus und Virgin. “Das wird auf anderen Strecken wieder anders sein”, sagte der Österreicher – ob mit oder ohne ihn im Cockpit, könne er vorerst aber nicht beurteilen. Die Entscheidung dürfte bei Teamchef Colin Kolles liegen, der Klien im Mai als Entwicklungspiloten zu HRT geholt hatte.

“Ganz klares Ziel ist es, nächstes Jahr wieder regelmäßig Rennen zu fahren”, betonte Klien. Hispania sei diesbezüglich nur eine von mehreren Möglichkeiten. “Die vergangenen drei, vier Jahre waren schwer”, sagte der Standby-Pilot. Bei den Werksgiganten Honda und BMW war er zumindest als Testfahrer zum Einsatz gekommen, bei HRT musste er sich bis Singapur mit Freitags-Ausfahrten in Barcelona und Valencia begnügen. “Aber das Warten auf die Chance hat sich gelohnt”, versicherte Klien. “Ich habe es sehr genossen.”

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