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Klage gegen Kirche wird vorbereitet

Die Anwälte Georg Zanger und Werner Schostal bereiten eine Klage gegen die katholische Kirche vor. Sie fordern, dass die Kirche für die Schäden haftet und wollen Pauschalbeträge für Opfer erreichen.

Die Höhe der Entschädigung ist noch offen, gaben sie gestern in einer Pressekonferenz an. Auch Therapiekosten sollen von der Kirche übernommen werden. Zudem streben sie die Offenlegung der katholischen Archive an, um an Informationen über Missbrauchsfälle zu gelangen. Die Anwälte stellen den Antrag, zum Kurator sämtlicher derzeit bekannten, aber auch noch unbekannten Missbrauchsopfer ernannt zu werden und somit die Wirkung einer Sammelklage zu erzielen. Opferfonds einrichten „Die Klage ist vorbereitet“, sagt Zanger. Man suche aber noch Personen, die bereit sind zu klagen. Anwaltskollege Schostal: „Wir rufen die Opfer auf, sich bei uns zu melden.“ Die Anwälte planen, einen Opferfonds einzurichten, um das Risiko der Klienten bei Prozessverlust abzudecken. Die benötigten 100.000 bis 150.000 Euro sollen durch Spenden zusammenkommen. Man wolle jedoch nicht auf „Teufel komm raus“ klagen. Eine außergerichtliche Einigung sei möglich. Bei der Pressekonferenz kam auch ein erwachsenes Missbrauchsopfer – Michael Tfirst – zu Wort. Er berichtet, als Minderjähriger von Kirchenvertretern missbraucht worden zu sein. Tfirst selbst habe Selbstmordversuche hinter sich. „Wenn die Kirche die Archive öffnen würde, fände man Hunderte Serientäter und Zigtausende Opfer im deutschsprachigen Raum“, glaubt er. Die Kirche reagiert auf die Klagsdrohung „mit Verwunderung“. Generalvikar Franz Schuster meint, man werde abwarten „welche konkreten Sachverhalte sie darlegen“. Die erste Sorge der Kirche gelte den Opfern des Missbrauchs.

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