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Kinderbetreuung - Wien für Niederösterreichs ÖVP Negativbeispiel

Einen Wahlkampfauftritt in Sachen Kindergarten hat die niederösterreichische ÖVP-Familienlandesrätin Johanna Mikl-Leitner am Freitag in Wien absolviert.

In einer Pressekonferenz rühmte sie die Gratis-Vormittagsbetreuung in ihrem Bundesland. Die Wiener könnten sich dagegen den Kindergarten nicht mehr leisten, so die Wiener VP-Bildungssprecherin Katharina Cortolezis-Schlager. Die Betreuungsquote gehe entsprechend zurück.

Mehr als 20 Minuten brauchte Mikl-Leitner, um den anwesenden Journalisten die familienpolitischen Leistungen der ÖVP in NÖ aufzuzählen. “Der Vergleich macht sicher”, meinte sie: “Bei konkreten Maßnahmen für Familien und Kindern ist Niederösterreich immer wieder vorne und hat sich zum Trendsetter für ganz Österreich entwickelt.” So koste der Ganztageskindergarten 80 Euro pro Monat, in Wien rund 200 Euro mehr.

Für immer mehr Eltern aus der Bundeshauptstadt sei dies ein Grund zum Übersiedeln. “Ich heiße alle Familien aus Wien in Niederösterreich willkommen”, sagte Mikl-Leitner, die ein Schild mit der Aufschrift “Willkommen in Kinderösterreich” in die Höhe hielt. Dies gelte übrigens auch für die Kindergärtnerinnen, die ein um monatlich 400 Euro netto höheres Anfangsgehalt zu schätzen wüssten.

Bei den fünf- bis sechsjährigen sei die Kinderbetreuungsquote (Stand Herbst 2007) auf 98 Prozent gestiegen, während sie in Wien – laut einer ÖVP-Schätzung – auf rund 80 Prozent zurückgegangen sei. Wegen des dadurch möglichen Spracherwerbs für Zuwandererkinder sei dies “die beste Integration, die man sich nur vorstellen kann”, so die Landesrätin.

“Wien braucht eine Wende, Wien braucht statt einer roten eine schwarze Familienpolitik”, meinte auch Cortolezis-Schlager. Keine andere Stadt verliere so viel an sein Umland wie die Bundeshauptstadt. Sie forderte eine flächendeckende gebührenfreie Kinderbetreuung von null bis 15 Jahren, andererseits aber auch die steuerliche Absetzbarkeit der Kinderbetreuungskosten.

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