Das kleine Mädchen aus Bosnien war am 19. November im Zuge eines Hilfsprojektes von Sarajevo nach Linz verlegt und am Herzen operiert worden. Bereits damals hatte sich das Kind in einem lebensbedrohlichen Zustand befunden. Bei einem Routinetest wurde der multiresistente Keim nachgewiesen. Der Zustand der andern drei in Quarantäne befindlichen Kinder ist unverändert.
Baby kam erst in zweiter Lebenswoche in Klinik
Idealerweise sollten Kinder mit einem Herzfehler, wie er bei dem Baby vorlag, in der ersten Lebenswoche operiert werden, so gespag-Sprecherin Jutta Oberweger. “Die kleine Patientin kam allerdings erst in der zweiten Lebenswoche zu uns. Das Herz war dadurch vermehrt fehlbelastet. Trotz der unmittelbar erfolgten Operation, hat sich das Herz des Säuglings nicht mehr erholt.” Das Kind starb in der Nacht auf Freitag an Herzversagen.
Neugeborenes starb an Keim-Infektion
Am 10. Dezember war ein frisch operiertes Neugeborenes vermutlich infolge einer Acinetobacter-Infektion gestorben. Nach wie vor befinden sich drei Kinder in Quarantäne. Nur eines ist auch ernsthaft in Folge einer Infektion erkrankt. Die Lungenentzündung werde mit Antibiotikum behandelt, der Gesundheitszustand habe sich laut gespag schon leicht verbessert.
Alle Mitarbeiter werden getestet
Im Spital läuft ein Screening aller Mitarbeiter, die mit dem Keim in Berührung gekommen sein könnten. Bis Donnerstag stand bei 90 Prozent der 120 Getesteten bereits fest, dass sie keine Träger des Erregers sind. Die chemischen Reinigungsarbeiten in der chirurgischen Intensivstation der LFKK werden diese Woche abgeschlossen. Voraussichtlich Anfang kommender Woche soll der Operationsbetrieb wieder aufgenommen werden. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen eingeleitet, ob eine Verbreitung im Linzer Spital hätte vermieden werden können.
(APA)