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Kaum mehr Fische im Netz

Den bekannten Zungenbrecher von Fischers Fritz, der frische Fische fischt, muss man wohl abwandeln, um ihn der Realität anzupassen. Zu fischen gibt es immer weniger.

„Das haben wir schon vorher in etwa gewusst und die Fangstatistik, die bei der Sitzung der Internationalen Bevollmächtigtenkonferenz für Bodenseefischerei in Bregenz präsentiert wurde, war keine Überraschung“, kommentiert Elmar Gehrer, Obmann der Vorarlberger Berufsfischer, die Meldung über einen dramatischen Rückgang der Fangergebnisse.

Was Gehrer noch mehr Sorge macht: „Dieser Trend hat sich heuer noch verstärkt, wenn nicht im Sommer und Herbst ein Wunder passiert, fällt die Fangstatistik für 2006 noch wesentlich dürftiger aus.“

Die 160 Berufsfischer am Oberen Bodensee hatten 2005 laut Internationaler Bevollmächtigtenkonferenz für Bodenseefischerei (IBKF) 797 Tonnen Fische in den Netzen. Im Vergleich dazu waren es 2004 noch 1050 Tonnen und im Ausnahmejahr 2003 sogar 1088 Tonnen.

Vorarlbergs Fischerobmann Gehrer hält die Entscheidung der IBKF, den Berufsfischern den Einsatz von mehr Netzen zu gestatten, für wenig zielführend. „Das ist, als ob man auf eine Wiese, die keine drei Kühe ernähren kann, plötzlich sechs Kühe treibt. Das Grundproblem liegt vielmehr darin, dass der Bodensee nur noch ein Zehntel des Nährstoffangebots hat.“

Die IBKF hält dazu in einem Kommuniqu- fest, dass sie die Reinhaltung des Wassers im Bodensee begrüße, diese aber das Wachstum der Fische hemme.

Die IBKF befasste sich auch mit den Kormoranen. Sowohl die Berufs- wie die rund 13.000 Sportfischer, die ebenfalls schlechte Fänge machten, fordern Maßnahmen zum Schutz der Fische. Da EUweite Maßnahmen nicht in Sicht seien, müsse regional gehandelt werden.

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