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Karibik: 200 Menschen bei Unwetter getötet

Bei schweren Unwettern in der Karibik sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Allein in Haiti töteten die Fluten etwa 130 Menschen, wie der Zivilschutz am Dienstag mitteilte.

Allein in der Ortschaft Fonds Verrettes seien 58 Bewohner von den Wassermassen hinweggespült worden. In der benachbarten Dominikanischen Republik starben mindestens 80 Menschen, mehr als die Hälfte von ihnen Kinder. Das gesamte Ausmaß der Überschwemmungen war zunächst noch nicht absehbar.

Am stärksten betroffen in Haiti ist der Südosten den Landes, der an die Dominikanische Republik angrenzt. Etwa 30 Menschen starben nach Angaben des Zivilschutzes im Gebiet Mapou Belle Anse, ebenso viele kamen in Grand Gosier ums Leben. 13 Menschen starben im Bauerndorf Thiotte. Die Überschwemmungen und Regenstürme verwüsteten zudem einen Großteil der Ernte des verarmten Landes.

Die in Haiti stationierte internationale Friedenstruppe startete einen ersten Flug, um das Ausmaß der Naturkatastrophe abzuschätzen und Hilfe zu leisten. An Bord des Flugzeuges war auch der Pfarrer von Fonds Verrettes, der den Fluten entkommen konnte und die Behörden in der Hauptstadt Port-au-Prince alarmierte.

In der dominikanischen Grenzstadt Jimani starben mindestens 76 Menschen, nachdem der Fluss Solie in der Nacht auf Montag nach zwei Tagen heftigen Regens über die Ufer trat, wie die Behörden mitteilten. Unter den Toten seien 43 Kinder. Mehrere hundert Anrainer galten noch als vermisst. Ganze Ortschaften seien nach Überschwemmungen und Erdrutschen isoliert und von der Stromversorgung abgeschnitten.

Die bisher bekannten Opferzahlen seien nur vorläufig, warnte ein Sprecher der dominikanischen Nationalen Notstandskommission. Am schlimmsten betroffen seien neben Jimani das Flusstal von Yuna rund 80 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt sowie die Südküste bei Santo Domingo. In der Hauptstadt ertrank ein Mensch, ein weiterer erlitt einen tödlichen Stromschlag, als eine Elektrizitätsleitung herunterbrach.

Die Dominikanische Republik und Haiti teilen sich die karibische Insel Hispaniola. Nach Einschätzung der Meteorologen werden die Regenfälle noch zwei Tage anhalten.

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