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Kantorin aus den USA an der VMS Herrenried

Marlene Tänzer und Elisabeth Märk mit Viertklässlern der VMS Herrenried.
Marlene Tänzer und Elisabeth Märk mit Viertklässlern der VMS Herrenried. ©TF

Hohenems. Mit dem Besuch der amerikanischen Sängerin Marlene Tänzer erlebte eine Abschlussklasse der VMS Herrenried im Englischunterricht bei Elisabeth Märk eine besondere Überraschung.
Die Kantorin (Vorsängerin in einer Synagoge) ist die Ehefrau von Uri Tänzer, dem Enkel des berühmten Rabbiners Aaron Tänzer. Der hatte im Jahre 1905 in Hohenems die umfassende “Geschichte der Juden in Hohenems” verfasst, welche Elisabeth Märk zur Einleitung ihren Schülern vorstellte. Anschließend gab Marlene Tänzer in englischer Sprache eine Einführung in den Synagogengesang, die sie mit einigen Kostproben auflockerte.

Marlene Tänzer hat in Amerika dafür gekämpft, dass auch Frauen die ehrenvolle Tätigkeit als Kantorin im jüdischen Gottesdienst verrichten dürfen. Weltweit gibt es etwa 200 Frauen, die in den Synagogen vorsingen. Männer als Vorsänger in jüdischen Gottesdiensten gibt es hingegen tausende. Es gäbe halt immer noch Vorurteile gegenüber den Frauen im Gottesdienst, so die Kantorin, die auch jüdische Schüler(innen) auf die Bar Mitzwa vorbereitet.
Das ist das Fest der Mündigkeit, für die Mädchen ab 12 und die Burschen ab 13 Jahren. Dafür müssen die Kinder ein ganzes Jahr lang lernen, die heiligen Thorarollen auf Hebräisch zu lesen und vorzusingen. Das sei sehr schwierig für die Kinder und manche hätten Angst, wenn sie in der Synagoge aufstehen und vor einer großen Menschenschar einen hebräischen Text öffentlich vorlesen müssen.
Die jüdischen Kinder würden sich aber auf das anschließende große Essen und die Party freuen. Und auch der überraschende Besuch der Sängerin Marlene Tänzer in der Englischstunde der Lehrerin Elisabeth Märk endete mit gemeinsamem Singen und Tanzen.

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