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Kampusch-Buch "geht schleppend“

©AP
"Die Medien fragen mehr nach als die Kunden.“ - So der etwas ernüchterte Kommentar der Händler über den Verkauf des am Dienstag erschienen Buchs "Verzweifelte Jahre“, in dem Brigitta Sirny über die Zeit der Entführung ihrer Tochter Natascha Kampusch berichtet.

„Es geht schleppend“, hieß es am Freitagnachmittag aus einer Wiener Filiale der Buchhandelskette Thalia. Beim Verlag Carl Ueberreuter zeigte man sich gegenüber der APA zufrieden: „Die Nachfrage liegt über unseren Erwartungen.“

„Es verkauft sich nicht schlecht“, so Stefan Mödritscher von der Wiener Buchhandlung Morawa zur APA. „Allerdings nicht wie erwartet, vor allem durch den Medienhype.“ Bis Freitagnachmittag wurden in der Wiener Filiale in der Wollzeile insgesamt 35 Stück verkauft, berichtete er. „Die Medien fragen mehr nach als die Kunden.“ Die erste Käuferin habe den Mitarbeitern das Buch allerdings bereits beim Aufbau aus der Hand gerissen.

Für eine Prognose, ob das Buch von Brigitta Sirny zum Bestseller werden könnte, sei es noch zu früh. Im Vergleich mit einem Donna Leon-Werk liegt „Verzweifelte Jahre“ allerdings deutlich zurück: Bei einem neuen Buch der Star-Autorin werden bei Morawa gleich in den ersten drei Stunden 60 Exemplare verkauft. „Wir setzen stark auf das Wochenende“, so Mödritschers Hoffnungen für den Verkauf des Sirny-Buchs.

In einer Wiener Thalia-Filiale wurden bis Freitagmittag 23 Exemplare verkauft, so eine Sprecherin. Bei bekannten Autoren wie Donna Leon werden in der ersten Woche auf jeden Fall mehr als 100 Stück verkauft. Eine Bestseller-Vorhersage traut man sich bei Thalia ebenfalls nicht zu: „Das kann man nie sagen“, hieß es. Die Nachfrage in den nächsten Wochen müsse abgewartet werden.

Der Verlag Ueberreuter zeigte sich mit dem Verkaufsstart gegenüber der APA durchaus zufrieden: „Das Buch ’Verzweifelte Jahre. Mein Leben ohne Natascha’ ist definitiv kein Flop“, so Geschäftsführer Richard Starkl. Seit Dienstag werden täglich rund 1.000 Stück in Österreich, rund 2.000 Exemplare in Deutschland und rund 500 Stück in der Schweiz nachbestellt, zusätzlich zu den 20.000 Exemplaren, die bereits vor Erscheinen des Buches von den Händlern geordert wurden. „Die Nachfrage liegt über unseren Erwartungen.“

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