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Kampf ums Überleben

Vorarlberger "Theater Kosmos" kämpft um das Überleben: Die engagierte Truppe wartet mit dem Spielplan 2000. [30.11.99]

Das junge Bregenzer „Theater Kosmos“, seit Herbst 1996 mit professionellen und engagierten Produktionen erfolgreich, steckt wieder einmal in Finanznöten und stellt vorerst keinen Spielplan für das Jahr 2000 vor, in dem vier Produktionen vorgesehen wären. Das sei ein Signal an den Haupt-Subventionsgeber Land, „dass wir um unser Theater kämpfen“, sagten die künstlerischen Leiter Augustin Jagg und Hubert Dragaschnig am Dienstag in Bregenz.

Diese „Zurückhaltung“ bedeute nicht, aufhören zu wollen, sondern sei als “öffentliches Zeichen“ an das Land gedacht, neben den Subventionen für den künstlerischen Betrieb auch zugesagte Gelder für Verwaltung und Infrastruktur auszuzahlen. Derzeit klaffe bei einem Jahresbudget von rund 4,5 Millionen Schilling ein Loch von 600.000 Schilling. Die finanzielle Situation sei wieder einmal ungelöst, ohne deren Klärung wären neue Verträge mit Verlagen und Schauspielern nicht möglich, argumentierten Jagg und Dragschnig.

Heuer hat das „Theater Kosmos“ auf der Probebühne des Festspielhauses vier österreichische Erstaufführungen herausgebracht und an 50 Abenden sowie mit Rahmenveranstaltungen rund 6.000 Besucher erreicht. Derzeit steht noch das Stück „Unter der Gürtellinie“ auf dem Programm. Dem künstlerischen Erfolg und der großen Publikumsresonanz stehe die Sorge und Verunsicherung um die Finanzierung der Infrastruktur gegenüber. Ohne ein Mindestmaß an Verwaltung sei trotz allen Engagements der Mitarbeiter ein erfolgreicher Theaterbetrieb nicht möglich. „Wir hoffen, dass das Theaterfest am 18. Dezember nicht das letzte ist“, warnte Jagg.

Kultur-Landesrat Hans-Peter Bischof (VP) sagte in einer ersten Reaktion in ORF Radio Vorarlberg, ein Teil der urgierten Gelder sei bereits angewiesen. Bis Ende des Jahres versuche er aus dem laufenden Kulturbudget weitere Summen zu finanzieren.

(Bild: VN)

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