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Kampf gegen den Fluch

Einen Sieg ohne Gedanken an die Tabelle. Nur das will die Lustenauer Austria heute (ab 18 Uhr) gegen Hartberg.

Es hadert der Präsident, es hadert der Trainer, es hadert der ganze Anhang. Warum nur ging das mit der Aust­ria in den letzten Wochen so, wie es gegangen ist? Warum nur ist das Wort „Meistertitel“ für den Klub innerhalb kürzester Zeit zu einem Begriff geworden, der nun ins Reich der Phantasie gehört?

Die Qualität

Trainer Edi Stöhr räumt ein, dass es so kam, „wie ich es nicht für ganz ausgeschlossen hielt, aber natürlich nie so erwartete“. Seine Mannschaft habe in den letzten Wochen Spiele verloren, “in denen sie klar feldüberlegen war. Aber wir konnten diese Spiele eben nicht in unsere Richtung bringen. Weil wir vorne viele Chancen nicht verwertet haben und hinten für jeden Fehler bestraft wurden. Letzten Endes ist das aber alles eine Frage der mangelnden Qualität.“ Um auf der Suche nach Qualität wieder fündig zu werden, gehört heute gegen Hartberg ein Sieg her. Es handelt sich dabei um jenen Abstiegskandidaten aus der Steiermark, der nur deshalb noch in hoffnungsvoller Position da steht, weil er zwei Mal gegen Austria Lustenau gewann – 2:0 in Hartberg, gar 3:0 vor zweieinhalb Wochen im Reichshofstadion. Für Stöhr liegt der Schlüssel zum Erfolg darin, “wie es der Mannschaft gelingt, wieder Selbstvertrauen zurückzugewinnen“. Hartberg zählt der Deutsche zu jenen Mannschaften, “die um ihre Existenz kämpfen und alles geben werden“. Stöhr spricht von ­Patrick Bürger, dem Goalgetter der Oststeirer, er spricht von den Mittelfeldspielern Omladic und Hopfer. “Das sind alles gute Leute. Hartberg ist als Mannschaft zusammengewachsen.“

Kein böses Wort

Schade nur, dass es sich bei seinem Team gerade umgekehrt verhielt. Schuldige sucht der Deutsche für die magere Ausbeute der letzten Wochen nicht. Er stellt sich vor seine Spieler. Kein böses Wort etwa über einen Patrick Salomon, der seit Bekanntgabe des Wechsels zu Austria Wien völlig von der Rolle ist (“Patrick ist ein guter Junge“). Kein böses Wort über seine Abwehrspieler, die nach Noten patzten. Kein böses Wort auch über die Stürmer, die sich eher im Vergeben von Torchancen duellierten, als im Toreschießen. Personell kann Edi Stöhr auch heute nicht aus dem Vollen schöpfen. Christoph Stückler ist gesperrt. “Auch Micic und Zech sind wegen Verletzungen nicht dabei.“ Darüber hinaus fehlen die Langzeitverletzten Peter Pöllhuber und Sabri Vural. Hoffnung auf einen Einsatz können sich hingegen wieder Mario Leitgeb und Mario Bolter machen. Auch der zuletzt gesperrte Daniel Sobkova kehrt ins Team zurück. Aber egal, in welcher Besetzung: Die Austria will heute unbedingt ihren Fluch besiegen.

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