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Kampf gegen den Buchsbaumzünsler scheint aussichtslos

Der Kampf gegen den Buchsbaumzünsler scheint ein Kampf gegen Windmühlen.
Der Kampf gegen den Buchsbaumzünsler scheint ein Kampf gegen Windmühlen. ©Philipp Steurer
Dornbirn. Die Problematik um den Buchsbaumzünsler ist gerade auch im Bürgerforum großes Thema. „In vielen Hausgärten, aber leider auch in öffentlichen Anlagen sind befallene Pflanzen zu sehen.
Kampf gegen den Buchsbaumzünsler scheint aussichtslos

Dornbirn, als Gartenstadt sollte hier meines Erachtens dringend Maßnahmen setzen, um eine weitere Ausbreitung des Schädlings zu verhindern. Wie ehemals beim Feuerbrand, könnte ich mir vorstellen, dass zur Beseitigung der befallenen Stauden, öffentliche Hilfe angeboten wird“, meldet sich Josef Hartmann. „Dornbirns Gärten sollten dem Ruf als Gartenstadt gerecht und nicht mit zerfressenen, abgestorbenen Buchsanlagen verunstaltet werden. Auch die enormen Mengen an Spritzmitteln welche eingesetzt werden, sind sicher nicht im Sinne des Naturschutzes“, so Hartmann. 

Natur den Willen lassen

 „Die einfachste Methode wäre, derzeit keine weiteren Buchsbäume mehr zu pflanzen und sich sofort von jedem befallenen Buchsbaum zu trennen. Wenn es keine Buchsbäume mehr gibt, hat auch dieser Zünsler keine Nahrung mehr und wird verschwinden. Man muss der Natur viel mehr ihren Willen lassen und nicht alles erzwingen wollen. Mit Gift unsere Gärten zu belasten, ist jedenfalls die denkbar schlechteste Variante. Es gäbe so viele für unser Auge und für Insekten attraktive Ersatzpflanzen“, nimmt auch Dagmar Sottopietra dazu Stellung. Auch Michael Hinterauer begrüßt diese Einstellung. „Ich glaube auch nicht, dass es eine echte Chance im Kampf gegen den Schädling gibt. Er schafft Platz für Sinnvolleres und diese Chance sollte man nutzen.“

Kampf gegen die Windmühlen

„Gäbe es ein ökologisch vertretbares Allheilmittel, wüssten wir schon davon. Vielmehr ist dies ein Kampf gegen die Windmühlen“, Hinterauer weiter. Auch Oskar Piffer vom Obst- und Gartenbauverein Dornbirn bedauert, dass viel zu wenige Leute richtig reagieren. „Vergangenes Jahr habe ich die Umweltabteilung gebeten eine Spritzaktion durch den Maschinenring Unterland durchführen zu lassen. Das wurde auch umgesetzt und im Gemeindeblatt veröffentlicht. Eigentlich dachte ich, dass die Stadt heuer selbst reagiert. Das war scheinbar nicht der Fall. Somit kann ich auf diesem Weg auch die Umweltabteilung bitten wieder dieselbe Aktion durchzuführen“, so Piffer. „Ich selbst habe mehrere Buchskugeln, die vergangenes Jahr sehr angefressen wurden und habe durch Einsatz von Kärcher und Spritzung ein weiteres Aufkommen der Zünsler verhindern können. Heuer habe ich sofort im Frühjahr wieder gespritzt. Auch bei meinen Nachbarn, die eine Hecke von ca. 25 m haben. Diese Hecke ist bis heute frei von Zünslern und die Buchse treiben wunderbar aus“, schildert er die Situation. Es ist zu rechnen, dass die Population sich ca. alle 6 – 8 Wochen wiederholt. „Somit muss in diesen Interwallen auch wieder gespritzt werden. Nur eine flächendeckende Spritzung kann erfolgreich sein. Leider ist das nach meiner Beobachtung nicht der Fall“, Piffer abschließend. 

 

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