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Kampf den Asphalt-Rowdys

Der schwarze, optisch aufgemotzte BMW donnert in die Seitenstraße, dass entgegenkommenden Pkws und einem Fußgänger auf dem Gehsteig Hören und Sehen vergeht. Die Räder quietschen.

Nur mit Mühe kann der Lenker das Fahrzeug halbwegs auf Spur halten. Passiert an einem Samstagnachmittag mitten in Lustenau. Auf einer Straße, wo viele Familien mit Kindern leben. Bleich vor Schreck gewinnt der jugendliche Passant allmählich seine Fassung wieder. Er hat sich die Nummer des Autorowdys gemerkt.

Anzeige am Posten

Der Beamte am Posten Lustenau ist freundlich. „Kommen Sie doch bitte auf den Posten und erstatten Sie Anzeige. Telefonisch geht das nicht.“ Gut ein Dutzend verhaltensauffällige Raser sind laut Auskunft des stellvertretenden Kommandanten der Polizeiinspektion Lustenau, Gerhard Walser, allein in Lustenau bekannt. „Wobei“, so Walser, „das sicher kein Lustenau-spezifisches Problem ist.“

Bekannte Rowdys

Auch auf der BH in Dornbirn kennt man die Problematik. „Es kommt öfters vor, dass wir Anzeigen von Bürgern bekommen, die gefährliche Aktionen im Straßenverkehr melden“, bestätigte Sachbearbeiterin Brigitte Schwärzler den „VN“. „Es sind vielfach immer wieder die gleichen, die wegen solcher Delikte vorgeladen werden“, so Schwärzler weiter. Einige dieser Verkehrsrowdys würden es auf bis zu 30 solcher Anzeigen bringen. Nicht bekannt geben müssen die Behörden den Angezeigten die Namen der Anzeiger. „Wenn diese das dezidiert nicht wollen“, erklärt Brigitte Schwärzler. Viele haben nämlich Angst, dass sich die Straßen-Desperados an ihnen irgendwann rächen.

„Road Runner“

Zur Zivilcourage ermuntern will die Verkehrsabteilung des Landespolizeikommandos Bürger, die Beobachtungen über gefährliche Verkehrsteilnehmer machen. „Da muss man Verantwortung zeigen“, meint Abteilungsinspektor Klaus Wiedemann. Wichtig bei einer Anzeige seien Angaben über das Pkw-Kennzeichen, Ort und Zeit des Vorfalls, sowie eine genaue Beschreibung des Geschehenen. „Anzeigen mit genauen Angaben haben vor allem bei Wiederholungstätern vielfach Erfolg“, weiß Brigitte Schwärzler.

Und auch für das Projekt „Road Runner“ von der Verkehrspolizei ist die Mithilfe der Bürger sehr wichtig. „Sie bilden meist die Basis für Informationen über bestimmte Brennpunkte und Raser“, sieht auch Gerhard Ellensohn, Chef der Verkehrspolizei, die Bevölkerung als wichtigsten Verbündeten.

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