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Kaltenbrunner gibt Besteigung des K2 für heuer auf

Die oberösterreichische Alpinistin Gerlinde Kaltenbrunner hat ihr Vorhaben, den K2 im Karakorum-Gebirge zu besteigen, für heuer endgültig aufgegeben.
K2-Versuch von Gerlinde Kaltenbrunner
Gipfel des Lhotse erreicht

 Ihr zweiter Versuch in diesem Sommer, den 8.611 Meter hohen Bergriesen zu erklimmen, musste die 38-Jährige am Dienstagnachmittag abbrechen. Tiefer Trieb- und Schwimmschnee verhinderte ab 8.300 Meter den weiteren Aufstieg gemeinsam mit den beiden Kasachen Maxut Zhumayev und Vassily Pivtsov sowie dem Russen Serguey Bogomolov. Gegen 16.00 Uhr Ortszeit entschloss sich Kaltenbrunner zur Umkehr.

“Letztlich war sie gemeinsam mit den beiden Kasachen und dem Russen im brusttiefen Schnee stecken geblieben und nicht mehr vorwärtsgekommen”, teilte ihr Ehemann Ralf Dujmovits mit. Er stand mit Kaltenbrunner in ständigem Telefonkontakt, zuletzt meldete sich diese “äußerst angestrengt” und “etwas traurig”, gleichzeitig aber glücklich über den wunderschönen Tag. Die Schneemassen am Berg jagten den Alpinisten am Dienstag gleich zu Beginn des Aufstieg heftigen Schrecken ein: “Durch den Flaschenhals war links der Bergsteiger ein Eisstück des überhängenden Seracs abgebrochen, krachend in die Tiefe gestürzt (…)”, so Dujmovits.

Während die Kasachen auf der Schulter auf etwa 8.000 Meter übernachten und morgen einen weiteren Aufstieg versuchen wollen, bricht Kaltenbrunner ihre Expedition ganz ab. “Nachdem sie Ende Mai auf dem Lhotse stand, jetzt zweimal auf circa 8.300 Meter war, wäre die Chance sich mit dem stark eingedickten Blut eventuell eine Thrombose oder gar Schlimmeres einzuhandeln einfach zu groß”, erklärte ihr Ehemann. Die 38-Jährige startete bereits Mitte Juli einen ersten Versuch den K2-Gipfel zu erreichen, auch diesen Aufstieg musste sie am 26. Juli wegen zu schwieriger Bedingungen abbrechen. Die Oberösterreicherin will nun am Dienstag in Lager III oder II übernachten und erst am Mittwoch weiter absteigen.

Der K2 wäre Kaltenbrunners 13. Achttausender gewesen, auf alle 14 hat es eine Frau noch nie geschafft. Die Südkoreanerin Oh Eun Sun (43) stand bisher als einzige auf 13 der Berge. Diese Bestleistung konnte die Asiatin am Montag nach der Besteigung des Gasherbrum I (8.068 m) für sich verbuchen, ihr fehlt nun nur mehr die Annapurna (8.091 m). Kaltenbrunner gilt als zweite Favoritin für den 14-Achttausender-Rekord, sie war neben dem K2 noch nicht auf dem Mount Everest. Der Spanierin Edurne Pasaban (zwölf Gipfelsiege) und der Italienerin Nives Meroi (elf Gipfelsiege) fehlen ebenfalls nur mehr wenige der 14 Bergriesen.

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