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"Kaisermühlen Blues"-Star Marianne Mendt wird 70

Marianne Mendt feiert ihren 70er.
Marianne Mendt feiert ihren 70er. ©APA
Mit gerade mal 25 Jahren schaffte die Wienerin Marianne Krupicka unter dem Künstlernamen Mendt mit dem Lied "Wie a Glock'n" einen Hit, der den Anfang einer langen Karriere bedeuten sollte. Mittlerweile ist sie zur "Mutter des Austropop" avanciert und wurde in ihrer Rolle im "Kaisermühlen Blues" zur TV-Ikone. Am 29. September feiert "die Mendt" ihren 70. Geburtstag.

Bereits amDonnerstag widmet ihr Servus TV eine Doku im Rahmen von Rudi Dolezals “Austropop Legenden” (20.15 Uhr), im Anschluss folgt ein Mitschnitt des Konzerts “That’s EntertainMENDT” anlässlich des 50-jährigen Bühnenjubiläums der Sängerin.

Die dazugehörige CD erscheint am Freitag, das wieder aufgelegte Album “Freunde & Propheten” mit Duetten mit Kollegen wie Wolfgang Ambros, Rainhard Fendrich oder Georg Danzer folgt am 2. Oktober. Der ORF widmet Mendt am 3. Oktober ein “Seitenblicke Spezial” (22.50 Uhr, ORF 2). Live erleben kann man Marianne Mendt am Samstag (26.9.) im Gasometer Wien unter dem Titel “Musik in Rot-Weiss-Rot”.

Die Mendt und der Jazz

Doch auch als Nachwuchsförderin im Jazz-Bereich ist Mendt weiterhin sehr umtriebig und veranstaltet seit 2005 das “MM Jazzfestival” in St. Pölten, das kommenden Februar wieder über die Bühne geht. Dass ihre Karriere nunmehr 45 Jahre andauert, kann Mendt kaum glauben, wie sie anlässlich des 40-jährigen “Glock’n”-Jubiläums sagte: “Wahnsinn, wie schnell die Zeit vergeht. Eigentlich bin ich ja erst 39, wer hat vor 40 Jahren die ‘Glock’n’ gsungen?”

Schon in jungen Jahren wurde der 1945 in Wien geborenen Sängerin das absolute musikalische Gehör bescheinigt. Sie erhielt Klavier- und Gesangsunterricht am Konservatorium in Wien und legte schließlich 1963 die Prüfung zur “gewerkschaftlich geprüften Vortragskünstlerin” ab. Die ersten eigenständigen Gehversuche als Sängerin wagte sie mit der Tanzband “The Internationals”, mit der sie in den 1960er Jahren durch Europa tourte.

Marianne Mendt von Bronner entdeckt

1970 kam schließlich der große Durchbruch: Mendt wurde vom 2007 verstorbenen Gerhard Bronner entdeckt und zur Interpretin seiner “Glock’n, die 24 Stunden läut”. Die Anfangszeiten des damit geborenen Austropop waren allerdings nicht immer ganz einfach, wie Mendt erklärte: “In Wien wurde ich anfangs als ordinäre Dialektsängerin beschimpft.” Mittlerweile kann davon wohl keine Rede mehr sein. 1971 vertrat sie Österreich beim Eurovision Song Contest in Dublin mit dem Lied “Musik”, erreichte aber nur den 16. und damit drittletzten Platz. Ein Jahr darauf nahm Mendt ihre erste Musicalrolle in “Funny Girl” am Opernhaus Essen an, weitere Engagements in Deutschland und Österreich sollten folgen.

Von der Musical- verschlug es die Sängerin auf die Theaterbühne, die sie 1977 zum ersten Mal betrat. Nach etlichen Fernsehauftritten erhielt sie 1978 mit “Mendt & Band” eine eigenen ORF-Sendung. Als Schauspielerin ans Herz gewachsen ist Mendt dem Publikum als Gitti Schimek in der ORF-Serie “Kaisermühlen Blues” von Ernst Hinterberger.

Legende dank “Kaisermühlen Blues”

Die Rolle, die sie rund acht Jahre lang spielte, brachte ihr bei der Romy-Gala 1994 die Auszeichnung als “beste Schauspielerin” ein. 1995 wurde ihr der “Nestroy-Ring” verliehen und kurz vor ihrem 60. Geburtstag erhielt die Wahlniederösterreicherin das Goldene Wiener Verdienstzeichen.

Als Mendts große Leidenschaft kann in den vergangenen Jahren ihr Jazzfestival bezeichnet werden. Sie gründete die “MM Musikwerkstatt”, die als Plattform für Profis wie Nachwuchskünstler gedacht ist und initiierte das “MM Jazzfestival”. Bisher traten dort schon nationale wie internationale Jazzgrößen auf, von Joe Zawinul über Count Basic bis Willi Resetarits und das Lower Austrian Country Jazz Orchestra.

(APA)

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