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Kahlenberg: Bei Denkmalschutz bleibt Ruine

Klare Aussagen des Eigentümers Leopold Wieninger im Verhandlungspoker um Erhalt oder Abriss des Restaurants auf dem Wiener Kahlenberg. Sollte das Bundesdenkmalamt die Bauteile aus dem Jahr 1934 unter Schutz stellen, ist das Projekt gestorben.

„Dann lasse ich es stehen, so wie es ist“, betonte Wieninger im Gespräch mit der APA. Die Ruine des Hotels aus den 1960-er Jahren würde somit stehen bleiben. Vor Kurzem hatte eine Studie des Bundesdenkmalamtes (BDA) die Integration des Restaurants in sein Konzept vorgeschlagen.

“Den Wienern gewidmet vom Bundesdenkmalamt”


Er werde dann ein Schild mit der Aufschrift „Den Wienern gewidmet vom Bundesdenkmalamt“ anbringen, kündigte Wieninger an. Landeskonservatorin Barbara Neubauer betonte zuvor im APA-Gespräch, dass vollkommen klar sei, dass die noch vorhandenen originalen Bauteile des Restaurants in jedem Fall erhaltenswert seien. In letzter Konsequenz hieße dies dann, das Restaurant auch offiziell unter Denkmalschutz zu stellen.


Wieninger meinte, er sei zwar grundsätzlich offen für alles. Klar sei aber auch: „Ich will keine öffentlichen Gelder in Anspruch nehmen.“ Er sei ein Kaufmann, der sein Projekt privatwirtschaftlich finanzieren wolle. Der Staat habe „hinten und vorne kein Geld“ und für ein durchgerechnetes Konzept wolle er nun Förderungen ausschütten.


Neubauer hat gegenüber der APA den Aufwand für die „denkmalpflegerischen Maßnahmen“ auf rund eine Mio. Euro beziffert und betont, dass Förderungen und Abschreibungen für die denkmalgeschützten Teile möglich seien.


Dem Vorschlag des Denkmalamtes, die Reste des von Erich Boltenstern errichteten Restaurant in das Konzept zu integrieren, lehnt Wieninger aber klar ab: „Ich kann mit dem nichts anfangen.“ Wenn die im Konzept fix eingeplante Hotelfachschule „Modul“ als Mieter aussteige, sei der Komplex für potenzielle Nachmieter nicht mehr zu verwenden. Auf diesen „Schildbürgerstreich“ sei man erst dann gekommen, als ein privatwirtschaftlich durchgerechnetes Projekt vorlag, während man in den Jahren zuvor nicht aktiv geworden sei.


Um die verschiedenen Möglichkeiten abzuklären ist nun am 21. Oktober ein Gespräch zwischen Wieninger und dem Planungsstadtrat Rudolf Schicker (S) anberaumt worden. Er sei gern bereit, sich die Ideen anzuhören, betonte der Grundeigentümer. Auch das Denkmalamt will diese Unterredung noch abwarten, bevor es über mögliche Maßnahmen entscheidet.

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