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Justizbeamter vor Gericht

Weil er einen Häftling der Justizanstalt Feldkirch in voller Absicht benachteiligt haben soll, stand ein 40jähriger Justizwachebeamter am Montag vor Gericht. [18.1.2000]

Außerdem wurde dem Justizwachebeamten, der seit Juni 1999 im Krankenstand
ist, fahrlässige Krida im privaten Bereich vorgeworfen. Rund eine Million
Schilling hätten sich im Laufe der Jahre angehäuft. Deshalb habe der Mann
den Privatkonkurs anmelden müssen, hieß es gestern vor Gericht. Der
Angeklagte soll seine Zahlungsunfähigkeit “fahrlässig herbeigeführt” habe,
indem er sich trotz bestehender Schulden schwere Autos um bis zu 500.000
Schilling angeschafft haben soll.

Was sie Angelegenheit mit dem
Rapportzettel betrifft, wegen der dem Bludenzer eine Haftstrafe zwischen
sechs Monaten und fünf Jahren drohen könnten, so stehen seine Aussagen
jenen seiner Kollegen gegenüber. Justizbeamte, welche mit dem Angeklagten
Dienst geschoben hatten, erklärten vor Richterin Karin Seidl-Wehinger, dass
er einen Häftling als “speziellen Freund” bezeichnet habe und dessen Zettel
absichtlich wochenlang links liegen gelassen habe.

Mit diesem Zettel können
Inhaftierte Wünsche vorbringen. Im konkreten Fall ging es um das Tragen von
Privatkleidung im Gefangenenhaus. Der Inhaftierte kam trotz eines
genehmigten Zettels nicht zu seinen Privatkleidern. Die Verhandlung wurde
vertagt.

(Bild:VN)


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