Chirac war von 1977 bis 1995 Stadtoberhaupt von Paris gewesen. Danach wählten die Franzosen ihn zum Präsidenten; das Amt übte er bis Mai dieses Jahres aus. Als Staatschef war er vor strafrechtlichen Ermittlungen über eine Parteispendenaffäre geschützt.
In der Affäre geht es um Scheinarbeitsverträge für Mitglieder von Chiracs einstiger Partei RPR während seiner Zeit als Pariser Bürgermeister. Hunderte Funktionäre der gaullistischen Sammlungsbewegung wurden damals aus der Stadtkasse bezahlt, obwohl sie oft ausschließlich für die Partei arbeiteten. Chiracs damalige rechte Hand, der RPR-Generalsekretär Alain Juppe, wurde wegen der Affäre Ende 2004 zu 14 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Im Zusammenhang mit der Affäre wird derzeit noch gegen zwanzig Personen ermittelt.