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Jugendliche Einbrecherclique

Immer mehr jugendliche Einbrechercliquen. Ziemlich unbeeindruckt verließen auch am Donnerstag sieben junge Ganoven den Gerichtssaal. Nur einer von ihnen muss ins Gefängnis.

“Die Jugendlichen haben offenbar einen Riecher dafür, wo etwas zu holen ist”, wunderte sich Staatsanwalt Franz Pflanzner. Der Einbruch im Schrunser Sparmarkt bescherte den Tätern immerhin 15.000 Euro Beute. Insgesamt acht mal brachen die jungen Ganoven in Baumärkten, Kiosken und Lebensmittelläden ein. Postämter blieben ebenso wenig verschont wie Drogeriemärkte und Tankstellen. In Frastanz gabs immerhin 130 Stangen Zigaretten zu holen, Brieflose nahm man ebenfalls für 2000 Euro mit.
 
Im Bordell “verprasst”
Das Bargeld gaben die Täter im Alter zwischen 16 und 22 in diversen Discos aus. In einem Innsbrucker Bordell war man endlich “jemand” und arbeiten wollte man ja schließlich auch nicht. Unter den Angeklagten, auch ein 15-jähriges Mädchen. Der Lehrling im ersten Lehrjahr machte aus “Liebe” mit.  “Die zweite Tasche war so schwer, dass ich ihm tragen half”, erklärte das Mädchen vor Gericht. Vier der Burschen besitzen bereits Vorstrafen, zwei saßen bis zur Verhandlung in U-Haft. Für die Staatsanwaltschaft ein Hoffnungsschimmer, dass nun ein “Sinneswandel” eintritt. “Mit jeder Verurteilung wird aber die Eingliederung ins Arbeitsleben noch schwieriger”, fürchtet Staatsanwalt Pflanzner.
 
Zu faul zum Arbeiten
Dass sich die Jugendlichen weit weniger Sorgen machen, wurde in der Verhandlung klar. Ihr Auftreten war mehr von Coolness als von Einsicht geprägt. Für den 16-Jährigen Feldkircher ist es die dritte Verurteilung und das bedeutet für ihn vier Monate Gefängnis. Was die verursachten Schäden anbelangt, werden die jungen Einbrecher noch zur Kasse gebeten. Alle der Einbrecher können dreißig Jahre lang zur Wiedergutmachung zur Kasse gebeten werden. Die überwiegend bedingt ausgesprochenen Verurteilungen sind noch nicht rechtskräftig.

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