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Josef Pröll: "Werner Faymann hat mich tief enttäuscht"

In einem Interview mit der Tageszeitung ÖSTERREICH (Sonntagsausgabe) macht der neue ÖVP-Chef, Umweltminister Josef Pröll, kein Hehl daraus, dass sich sein Verhältnis zu SP-Chef Werner Faymann gravierend geändert hat.

Faymann habe den Kurs geändert, sein Wort und den Pakt mit der ÖVP gebrochen. “Und er hat mich tief enttäuscht.” Konkret habe ihn der Brief an die “Krone” enttäuscht und dass Faymann sein politisches Gewissen vor allem in der Europafrage an die FPÖ verkauft habe. Pröll: “Ich habe seinerzeit als Regierungskoordinator einen ganz anderen Werner Faymann kennen gelernt – einen mit Klarheit und Verlässlichkeit. Diesen Werner Faymann sehe ich derzeit nicht.” Faymann zeige heute ein anderes Gesicht. Daher gebe es etliches auszudiskutieren. Mit wenig Optimismus gehe er in etwaige Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ. Tatsächlich sei er früher Anhänger der Großen Koalition gewesen. Nun aber habe er aus dem Wahlergebnis seine Lehren gezogen. Pröll: “Für eine große Koalition alten Stils gibt es keine zweite Chance mehr.” Daher glaube er auch nicht, dass sich Werner Faymanns Ziel, in vier Wochen eine Regierung zusammen zu stellen, realisieren lässt: “Das ist absurd. Unter drei Monaten ist das nicht gut machbar.” Ein Ausklammern der EU-Frage bei Koalitionsverhandlungen – wie von Faymann vorgeschlagen – komme für ihn zum Beispiel auch nicht in Frage. Den Weg in die Opposition sieht er dennoch nur als eine Möglichkeit. “Ich habe keine Präferenz.” Wenngleich das Verhältnis zu SP-Chef Faymann belastet ist, sei “eine Gesprächsbasis noch immer vorhanden”.

Quelle: Ö24

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