AA

Jemen-Geisel Dominik N. aus Wien wurde an geheimen Ort gebracht

Über den Aufenthaltsort von Dominik N. werden keine Angaben gemacht.
Über den Aufenthaltsort von Dominik N. werden keine Angaben gemacht. ©APA/ AFP/ STR
Medienberichten zufolge hält sich der Wiener Dominik N., der 139 Tage als Geisel im Jemen gehalten wurde, nicht mehr im Heeresspital auf. Er sei an einen geheimen Ort gebracht worden, heißt es.
Sicherheit und Schutz für Geiseln
Geiseln sind frei

Die Tageszeitung “Kurier” berichtete am Freitagabend, dass Dominik N. an einen geheimen Ort gebracht worden sei. Weder im Außen- noch im Verteidigungsministerium wollte man zu dem Bericht Stellung nehmen. Außenamtssprecher Martin Weiss sagte auf die Frage nach der Entlassung von Dominik N., es lägen ihm diesbezüglich keine Informationen vor. Die Entscheidung darüber, das Spital zu verlassen, treffe die ehemalige Jemen-Geisel selbst. Ins Heeresspital sei N. gebracht worden, “um in Ruhe zu sein”.

Ist Jemen-Geisel noch im Heeresspital?

Aus dem für das Heeresspital zuständigen Verteidigungsministerium war ebenfalls keine Auskunft zur Spitalsentlassung von Dominik N. zu erhalten. Ressortsprecher Michael Bauer sagte, er könne den “Kurier”-Bericht “weder bestätigen noch dementieren”. Im Fall der Jemen-Geisel habe man sich nämlich darauf verständigt, “dass die Kommunikation ausschließlich beim Außenministerium liegt”. Bauer lehnte daher auch eine Stellungnahme zu einem ORF-Bericht ab, wonach Dominik N. im Heeresspital von Beamten des Heeresnachrichtenamts (HNA) befragt worden sei.

Das Martyrium von Dominik N.

Dem “Kurier” gelang es dennoch, Informationen über das Martyrium von Dominik N. in Erfahrung zu bringen. Ohne Quellenangabe berichtet die Zeitung am Samstag ausführlich über die Geiselhaft des Wieners und seiner beiden finnischen Leidensgenossen. So sei der Mann in den ersten Wochen nach der Geiselnahme an den Füßen angekettet gewesen und täglich akustischem Terror mit Koran-Versen ausgesetzt gewesen. Das Essen sei eintönig gewesen, das verabreichte Wasser schmutzig. Die Geiseln hätten auf dem Boden schlafen müssen und die Quartiere seien zumindest im Wochen-Rhythmus gewechselt worden. In den Unterkünften seien die Fenster meist mit Brettern vernagelt gewesen.

Außenministerium gibt sich zurückhaltend

Zurückhaltend gibt man sich indes im Außenministerium zur Frage, ob die Republik Österreich einen Teil der durch die Entführung entstandenen Kosten zurückfordern werde. Ministeriumssprecher Weiss betonte, dass eine solche Diskussion angesichts der Freude über die gerade erfolgte Befreiung von Dominik N. derzeit nicht angebracht sei. Doch werde auch dieser Fall “nach dem Gesetz geprüft”, wobei etwa festzustellen sei, ob sich Dominik N. wirklich “grob schuldhaft in Gefahr begeben” habe. Außerdem müsse die Gefahr absehbar gewesen sein. Schließlich gebe es auch Abzüge von der Höchstsumme des Regresses (50.000 Euro), wenn das Opfer durch die Entführungen “schweren psychischen Belastungen ausgesetzt” gewesen sei. (APA)

  • VIENNA.AT
  • Wien
  • Jemen-Geisel Dominik N. aus Wien wurde an geheimen Ort gebracht
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen