Das Mobiltelefon bietet aber auch Anlass für Konflikte in der Familie – etwa, wenn es um die Kosten geht. Was Eltern aber derzeit unterschätzen, sind die Risiken der Handynutzung.
“In der Praxis sind Kinder mit dem Tausch von Gewalt- und Pornovideos sowie Belästigung über das Handy überfordert”, sagte Anton Schmid, Wiener Kinder- und Jugendanwalt. Acht von zehn der befragten Elternteile kaufen ihrem Kind ein Handy, damit es in Notfällen Hilfe holen kann. Genauso vielen ist die ständige Erreichbarkeit bzw. die Kontrolle – zu wissen, wo sich der Sprössling aufhält – wichtig. Für Konflikte sorgen in drei von zehn Fällen die Kosten, aber auch der Umgang wie “Telefonieren zu unerwünschten Zeiten” (27 Prozent) oder “mein Kind hebt nicht ab” (24 Prozent).
Zwei von drei befragten Elternteilen gaben an, dass sich ihr Sprössling besser mit dem Telefon auskennt. “Eltern wissen meist nicht, was Kinder am Handy alles haben”, sagte Michaela Cirka, Leiterin der Telefonhotline “147 Rat auf Draht”. Konkrete Daten wie viele Kinder und Jugendliche mit “Sexting” (der Begriff setzt sich zusammen aus den Worten “Sex” und “Texting” und bezeichnet das Versenden von Nacktfotos oder erotischen Aufnahmen) Erfahrung haben oder von Cyber-Mobbing (Belästigung oder Beleidigung mit Hilfe des Handys) betroffen sind, gibt es für Österreich derzeit noch nicht. Diese Dinge sind aber längst auch hierzulande Realität.
Durchschnittlich erhalten Kinder in Österreich mit zehn Jahren ihr erstes Handy. Zu den am häufigsten genutzten Funktionen zählt das Telefonieren (76 Prozent), gefolgt von SMS schreiben (75 Prozent), Musik hören (37 Prozent) und Fotografieren (33 Prozent).