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Jakob Pöltl in die NBA: So gut schätzt ihn sein College-Trainer ein

Jakob Pöltl (r.) geht in die NBA.
Jakob Pöltl (r.) geht in die NBA. ©Ethan Miller/Getty Images/AFP
Larry Krystkowiak traut dem Wiener Basketballer Jakob Pöltl eine der vorderen Draft-Positionen zu.
Pöltl geht in die NBA

Bei welchem Team Jakob Pöltl am 23. Juni landet, ist völlig offen. Dass der 20-jährige Wiener das Zeug dazu hat, eine lange und erfolgreiche Karriere in der besten Basketballliga der Welt hinzulegen, steht aber nicht nur für seinen College-Trainer Larry Krystkowiak fest. Alle maßgeblichen Experten führen Pöltl für den NBA-Draft derzeit auf den Positionen von acht bis zwölf.

“Er wird als Top-Ten-Pick gehandelt. Ich weiß nicht, ob man jemals wirklich bereit sein kann. Aber ich bin zuversichtlich, dass er es ist”, meinte Krystkowiak. Der Chefcoach der Universität von Utah hat selbst neun Jahre in der NBA gespielt. Dazu war er auch als Trainer und Manager in der nordamerikanischen Profiliga tätig – ein Erfahrungsschatz, der in den vergangenen zwei Jahren auch Pöltl zur Verfügung gestanden ist.

Pöltl auf den Spuren von Andrew Bogut

Pöltl hatte bereits im vergangenen Jahr die Chance, als erster Österreicher den Sprung in die NBA zu wagen. Schon damals wäre das Ausnahmetalent im Draft wohl in der ersten Runde ausgewählt worden. “Nur sehr wenige Spieler sind in dieser Situation ans College zurückgekehrt”, erinnerte Krystkowiak. “Aber es hat Sinn gemacht. Er ist bereiter als er es vor einem Jahr gewesen wäre.”

Ein anderer Center hat ebenfalls nach genau zwei Jahren an der Universität von Utah eine große NBA-Karriere hingelegt: Andrew Bogut. Der Australier wurde 2005 von den Milwaukee Bucks an erster Stelle gedraftet, im Vorjahr holte er mit den Golden State Warriors seinen ersten Meistertitel.

Krystkowiak: Pöltls Stärke liegt im Kopf

Die Latte für Pöltl liegt hoch. Vergleiche sind laut Krystkowiak aber zulässig. “Beide sind sehr von ihrem Gehirn gesteuert, wenn es um Basketball geht.” Die Intelligenz käme ihnen besonders in der NBA zugute. “Auf dem nächsten Level ist viel Talent vorhanden. Auf diesem Niveau macht es einen Unterschied, was du verstehst. Beide können Pläne sehr gut umsetzen.”

Dazu komme ein ähnlicher Charakter. “Beide lassen sich nicht auf die Egos ein, die auf diesem Niveau vorhanden sind”, meinte Krystkowiak. Pöltl gilt als bodenständig und bescheiden. Auch die rund zwei Millionen Dollar, die er in der NBA in den nächsten drei Saisonen jährlich verdienen wird, werden ihn nicht verändern. Bogut hat mittlerweile elf lukrative Jahre hinter sich. Krystkowiak: “Hoffentlich kann Jakob eine ähnlich lange Karriere haben.”

Pöltl für NBA-Spielstil prädestiniert

Der Spielstil in der NBA dürfte dem Österreicher entgegenkommen. Seine für die Größe außergewöhnliche Beweglichkeit prädestiniert ihn für das häufig praktizierte “Pick and roll”, bei dem sich Center nach dem Freiblocken ihrer Spielmacher zum Korb hin abrollen und damit eine gefährliche Anspielstation darstellen. Auch in der Verteidigung hat Pöltl seine Stärken.

Die ÖBV-Hoffnung weiß aber auch, dass es noch Luft nach oben gibt. “Ich bin weit davon entfernt, fertig zu sein mit meiner Entwicklung”, betonte Pöltl am Mittwoch bei der Bekanntgabe seiner Anmeldung für den Draft. “Um in der NBA zu spielen und zu bleiben, musst du dich jedes Jahr verbessern. Und ich werde mich weiter verbessern.”

In den kommenden Wochen gilt es vor allem, Gewicht zuzulegen. Auch seine Distanzwürfe will Pöltl verbessern. “So wie sich das Spiel in der NBA entwickelt, ist das fast notwendig”, meinte der 2,13-Meter-Mann. “Ich kann ein guter Werfer werden, aber derzeit ist das noch zu unbeständig.” Am College trat Pöltl hauptsächlich unter dem Korb in Aktion. In der NBA gilt es, auch aus anderen Positionen gefährlich zu sein, um ebendort Platz zu schaffen.

(APA, Red.)

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