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"Jahrhundertprojekt" Hochwasserschutz

Univ. Prof. Dr. Helmut Scheuerlein und DI Martin Weiß vom Landeswasserbauamt informierten vergangenen Dienstag beim Neujahrsempfang der Marktgemeinde Frastanz über die geplanten Maßnahmen zum Hochwasserschutz.

Der Neujahrsempfang hat in Frastanz mittlerweile schon eine mehrjährige Tradition, erstmals war dazu heuer die gesamte Bevölkerung geladen. Bürgermeister Mag. Eugen Gabriel gab zunächst einen interessanten Rückblick über die Geschehnisse des vergangenen Jahres, in dem er am 14. April die Nachfolge von Harald Ludescher angetreten hat. Als Beispiele für die positive Entwicklung der Marktgemeinde nannte er unter anderem das neue Kinderbetreuungsangebot „Panama“, die Beteiligung am Sozialprojekt „aqua-mühle-frastanz“, die Erneuerung der Papiermaschine bei der Firma Rondo, den Neubau der Firma Gnaiger oder auch die Auszeichnung der Gemeinde mit dem Green Light Logo der EU und mit zwei „e“ für Aktivitäten im Umweltbereich.

Bgm. Eugen Gabriel ging auch auf die Schwerpunkte des heurigen und der kommenden Jahre ein. Das wichtigste Projekt ist zweifellos die Verbesserung des Hochwasserschutzes – die dazu notwendigen Baumaßnahmen werden bis zum Jahr 2009 andauern. Über dieses Projekt informierten die Hauptreferenten des Abends dann im Detail, wobei auch eine sehr anschauliche Computer-Animation zum Einsatz kam.

Seit dem Hochwasser vom Mai 1999, das weite Teile der Marktgemeinde unter Wasser setzte und enormen Schaden anrichtete, laufen die Planungen unter Federführung des Landeswasserbauamtes auf Hochtouren: Jetzt liegen die Pläne darüber vor, wie Frastanz künftig ein „hundertjährliches Hochwasser“ ohne Überflutungen übersteht. Allein aus diesem langen Planungszeitraum lässt sich erahnen, wie umfangreich die Untersuchungen, Variantendiskussionen und Berechnungen waren, die für ein Projekt dieser Größenordnung notwendig sind.

Schließlich galt es, neben dem maximalen Schutz vor Hochwässern auch die ökologische Situation zu verbessern und dabei die Grundwassersituation zu berücksichtigen. Selbstverständlich sollten die Baumaßnahmen auch optisch entsprechen und nicht etwa hohe Schutzdammbauten entstehen. Für das vorliegende Projekt, das beim Empfang von DI Martin Weiß vorgestellt wurde und das noch heuer zur Genehmigung durch die zuständigen Behörden eingereicht wird, entspricht diesen Vorgaben sehr gut: Das bestätigte niemand geringerer als Univ. Prof. Dr. H. Scheuerlein. Er stellte in seinem Referat die Entwicklung dar, die der moderne Wasserbau vor allem in den letzten Jahrzehnten erfahren hat: Neben dem Schutz vor Überschwemmungen geht es heute vordringlich auch um die Verbesserung der ökologischen Gewässersituation.

Ganz wichtig war seit Anbeginn der Planungen für den Hochwasserschutz in Frastanz auch die möglichst umfangreiche Information aller Grundbesitzer, Nachbarn, Behörden und der betroffenen Bevölkerung: „Dieser Weg der offenen Information soll auch bei den folgenden Planungs- und Realisierungsschritten beibehalten werden“, versprach Bgm. Eugen Gabriel. Im Anschluss an die Vorträge lud er zu einem Umtrunk, bei dem natürlich nicht nur über Hochwasserschutz diskutiert wurde.

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