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Aufseher im Mayr-Melnhof-Jagdgatter in Salzburg angezeigt

In Mayr-Melnhofs Gatter in Anthering werden auch Wildschweine gejagt und getötet.
In Mayr-Melnhofs Gatter in Anthering werden auch Wildschweine gejagt und getötet. ©VGT
Nach dem Wildschweinmassaker im Salzburger Jagdgatter von Max Mayr-Melnhof, wurden laut Tierschutzorganisation "Verein gegen Tierfabriken" (VGT) jetzt Jagdhelfer als Securities abgestellt, die das Betreten des öffentlichen Weges verhindern. Der VGT will jetzt Anzeige gegen Mayr-Melnhof erstatten.
Wildschweinmassaker in Salzburg
Bilder vom Wildschweinmassaker
VGT mit Beweisvideo

Der VGT kritisiert, dass die Gatterjagdgesellschaften aber auch die gesamte Tierindustrie die Arbeit der Tierschutzorganisationen boykottieren wollen. In Anthering im Salzburger Flachgau etwa stellte Mayr Melnhof einige Jagdhelfer als Securities ab, die das Gehen auf einem öffentlichen Weg verhindern sollten, berichtet der VGT am Dienstag in einer Aussendung.

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Ein "Security" von Mayr-Melnhof./VGT ©Ein “Security” von Mayr-Melnhof./VGT

Gegen einen dieser Jagdhelfer, nach eigenen Angaben ein Jagdaufseher des Mayr-Melnhof Gatters, brachte der VGT nun eine Anzeige wegen Nötigung ein.  „Die Bevölkerung hat das Recht über den Umgang mit Tieren seriös und objektiv informiert zu werden. In einer Demokratie entscheidet ja schließlich auch die Bevölkerung letztlich darüber, was verboten werden soll und was nicht. Daher ist es unumgänglich, dass wir Gatterjagden von öffentlichen Straßen und Wegen aus filmen können, um unsere Aufgabe als Tierschutzorganisationen zu erfüllen. (…) Der Rechtsstaat müsste uns eigentlich in diesem Fall schützen, die Polizei eingreifen, um jede Behinderung hintan zu halten. Deshalb mussten wir jetzt zur Anzeige wegen Nötigung schreiten. Es kann nicht angehen, dass Hooligans aus der Jägerschaft das Betreten öffentlicher Wege mit Gewalt verhindern“, sagt VGT-Obmann Martin Balluch.

 

Die Anzeige wegen Nötigung/VGT
Die Anzeige wegen Nötigung/VGT ©Anzeige wegen Nötigung/VGT

Auch bei anderen Einsätzen werden die Tierschüter in ihrer Arbeit behindert, sagen sie. In Niederösterreich etwa will man ein Gesetz, das verbietet, sich Treibjagden auf öffentlichen Wegen zu nähern. Im Burgenland werden laut VGT polizeiliche Sperrzonen per Verordnung erlassen, um den Tierschützern das Betreten öffentlicher Straßen verweigern zu können.

VGT: Mehrere Anzeigen gegen Mayr-Melnhof

Der VGT hatte Mayr-Melnhof als zuständigen Jagdleiter zuletzt auch wegen Tierquälerei und Sachbeschädigung angezeigt. Zum einen würden die Tiere in dem Gatter nicht artgerecht gejagt, zum anderen sei eine vom Verein eingesetzte Drohne bei der Wildschweinjagd von Jägern beschossen worden.

“Wachposten von Tierschützern provoziert”

Frank Diehl von der Mayr-Melnhof’schen Forstverwaltung sagte am Dienstag zur APA, dass sich alles in legalem Rahmen abgespielt habe. “Das Gebiet ist aus Sicherheitsgründen per Bescheid für einen Tag zu einem zeitlich befristeten Sperrgebiet erklärt worden.” Der Wachposten am Eingang zum Gatter sei von den Tierschützern provoziert und angegangen worden, weil er ihnen erklärte, dass kein Zutritt möglich sei. Diehl warf dem VGT am Dienstag eine “Anpatztaktik” vor, um in die Medien zu kommen.

Laut dem Sprecher der Staatsanwaltschaft Salzburg, Robert Holzleitner, ist das Ermittlungsverfahren zu den ersten beiden Anzeigen noch nicht abgeschlossen. Es müssten noch Zeugen einvernommen werden.

(SALZBURG24/APA)

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