AA

Jackson-Prozess vor dem Abschluss

Die zwölf Geschworenen im Missbrauchprozess gegen Popstar Michael Jackson haben Anweisungen für ihre Urteilsfindung erhalten. Jackson drohen bei einer Verurteilung bis zu 20 Jahren Haft.

“Sie dürfen sich nicht von Mitleid für oder Vorurteilen gegen den Angeklagten beeinflussen lassen”, zitierte die “Los Angeles Times” aus den Erläuterungen von Richter Rodney Melville. Jackson wohnte den knapp zweistündigen Anweisungen im Gericht von Santa Maria (Kalifornien) bei. Am Donnerstag wurden die Schlussplädoyers von Anklage und Verteidigung erwartet. Bereits am Freitagnachmittag könnte die Jury mit der Urteilsfindung beginnen.

Melville gab den Juroren grünes Licht, frühere Belästigungsvorwürfe gegen den Sänger aus den 90er Jahren in Betracht ziehen zu können. Die Vorwürfe allein würden aber nicht ausreichen, um Jackson in dem laufenden Verfahren schuldig zu sprechen, erklärte Melville. Sie könnten lediglich daraus folgern, dass eine Veranlagung für sexuelle Vergehen vorliegen würde.

Alkohol-Vorwürfe

Der Richter räumte den Geschworenen auch mehr Spielraum in der Beurteilung der Alkohol-Vorwürfe gegen Jackson ein. Der Sänger ist unter anderem angeklagt, einem damals 13-jährigen Buben im Frühjahr 2003 Alkohol gegeben zu haben, um ihn dadurch gefügig zu machen. Dies ist strafrechtlich ein Verbrechen. Der Richter würde der Jury erlauben, Jackson wegen Verabreichens von Alkohol und damit wegen eines „geringeren Vergehens“ zu verurteilen.

Der Popstar soll den Buben auf seiner Neverland-Ranch mehrfach sexuell belästigt und sein angebliches Opfer und dessen Familie dort festgehalten haben. Zudem habe er mit einigen Mitarbeitern ein Komplott geschmiedet, die Familie zu einer entlastenden Videoaussage zu zwingen, nachdem Jackson und der Junge Hand in Hand in einer umstrittenen TV-Dokumentation zu sehen waren.

Bis zu 20 Jahren Haft

Im Fall eines Schuldspruchs drohen Jackson über 20 Jahre Haft. Jackson war in Begleitung seiner Eltern und seiner beiden Brüder Randy und Tito vor Gericht erschienen. Er verließ das Gebäude wortlos. Sprecherin Raymone Bain teilte Reportern mit, dass der Sänger „nervös“ sei.
  • VIENNA.AT
  • Promis
  • Jackson-Prozess vor dem Abschluss
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen