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Italien wählt neues Parlament

Die Parlamentswahlen in Italien sind voll im Gange. Bis Sonntag um 22 Uhr sind im ganzen Land die 61.000 Wahllokale offen. Der Wahlgang wird am Montag von 7 bis 15 Uhr fortgesetzt. Erste Ergebnisse werden für Montagnachmittag gleich nach der endgültigen Schließung der Wahllokale erwartet. Circa 50 Millionen Italiener sind aufgerufen, ein neues Abgeordnetenhaus und einen neuen Senat zu wählen.
Vier Milliarden aus eigener Tasche
Berlusconi-Rivale tritt zurück


In den letzten Umfragen vor den Wahlen führte die Demokratische Partei (PD) mit ihrem Spitzenkandidaten Pier Luigi Bersani. Dieser könnte dann ein Bündnis mit der Zentrums-Bewegung des amtierenden Ministerpräsidenten Mario Monti bilden. Auf die Rückkehr an die Macht hofft der langjährige Regierungschef Silvio Berlusconi, der eine Rückerstattung von Steuern und die Anhebung von Kleinstpensionen versprochen hat. Die EU fürchtet im Fall eines Sieges von Berlusconi ein Wiederaufflammen der Schuldenkrise.

Eigentlicher Sieger könnte jedoch die Protestbewegung des Komikers Beppe Grillo werden. Die Gruppierung könnte zur zweitstärksten Einzelpartei im neuen Parlament avancieren. Das könnte stabile Mehrheitsverhältnisse erschweren. Erschweren könnten eine Regierungsbildung aber auch unterschiedliche Mehrheiten in den beiden Parlamentskammern.

Berlusconi gab in seiner Heimatstadt Mailand seinen Stimmzettel ab. Dabei kam es zu einem Zwischenfall: Im Wahllokal warteten drei Frauen auf ihn, die mit einer provokativen Oben-ohne-Aktion im Stil der ukrainischen Aktivistinnen von Femen gegen den Medienzaren protestierten. Sie wurden jedoch von der Polizei mit Jacken bedeckt und in Handschellen abgeführt. Auf dem Rücken trugen die drei Frauen den Slogan “Basta Berlusconi” (Genug von Berlusconi).

Der Urnengang wurde am Sonntagvormittag von starken Schneefällen in Norditalien überschattet. In breiten Teilen der Lombardei, der Regionen Veneto und Emilia Romagna mit der Hauptstadt Bologna schneite es heftig.

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