Die fast dreistündige Show, die von RAI 1 gesendet wurde und von Celentano bis ins kleinste Detail selbst gestaltet wurde, widmete sich dem Thema Meinungsfreiheit. Der Säulenheilige des Italo-Pop sparte dabei nicht mit Attacken gegen Regierungschef und Medientycoon Berlusconi wegen dessen Kontrolle über das italienische Mediensystem.
In einer langen Tirade hob Celentano hervor, dass Italien laut internationaler Studien weltweit Platz 79 besetze, was Medienfreiheit betrifft. Die Show erwies sich als Riesenerfolg. Elf Millionen Italiener verfolgten das Programm, was der RAI Einschaltquoten von fast 50 Prozent bescherte – ein Riesenerfolg angesichts fünf weiterer landesweiter Sender im Land.
Zu den Stargästen der Show zählten nicht nur Musiker wie Luciano Ligabue und Negrita, sondern auch der EU-Parlamentarier und Ex-RAI-Moderator Michele Santoro. Seine Polit-Show war 2002 wegen ihres oft regierungskritischen Inhalts gestrichen worden. Nachdem Santoro aus der RAI verbannt worden war, wurde er bei den Europawahlen 2004 zum EU-Abgeordneten der Linksdemokraten gewählt.
Debatten im Vorfeld
Die völlige Redefreiheit Celentanos sorgte für hitzige Reaktionen. Dieses Programm ist abscheulich, wetterte der italienische Telekommunikationsminister Mario Landolfi, Spitzenpolitiker der rechten Alleanza Nazionale. Del Noce sprach von einer politisch gesinnten Show. Celentano gilt in Italien als Raubein alter Schule und ist deshalb schon öfter in die Kritik geraten.
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