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Italien benötigt laut Monti keine Euro-Hilfen

Die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft Italien braucht nach Ansicht von Ministerpräsident Monti keine Hilfen aus dem Euro-Rettungsfonds. Zwar habe das Land eine hohe Staatsverschuldung, sagte Monti der ARD. "Wenn wir über Verschuldung sprechen, hat Italien auf der anderen Seite sehr geringe Privatschulden - im Gegensatz zu anderen Ländern. Auch Unternehmen und Familien sind wenig verschuldet."
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In jedem Fall sei die Haushaltspolitik inzwischen eine andere. “Der Staatshaushalt wird dieses Jahr mit einer nur geringen Neuverschuldung abgeschlossen, mit 2 Prozent.” Und im kommenden Jahr werde es einen Überschuss geben.

“Ich verstehe, dass man Italien durch seine Vergangenheit als lustiges, undiszipliniertes Land begreifen kann”, räumte Monti ein. “Aber momentan ist Italien disziplinierter, als viele andere europäische Länder – und es ist auch nicht besonders lustig. Aber es unternimmt die richtigen Dinge, um ein solides Land zu werden.” Auch in Deutschland werde derzeit nicht gesehen, dass Italien im Prinzip doppelt zahle, sagte er: einerseits die Anteile für die Rettung anderer kriselnder Euro-Staaten – andererseits aber auch höchste Zinsen für Staatsanleihen. “Grund dafür ist die angespannte Lage auf den Finanzmärkten.”

Spätestens nachdem Österreichs Finanzministerin Fekter ein Hilfsprogramm für Rom am Montagabend nicht ausschließen wollte, zittert Europa um ein Schwergewicht, das nach einhelliger Expertenmeinung zu groß für den Rettungsschirm wäre. Monti kritisierte Fekter für diese Äußerung und bekräftigte: “Italien ist ein Land, das ohne viel Lärm Verständnis für den notwendigen Wandel beweist.” Auch Paris kritisierte Fekter wegen ihrer Italien-Prognosen. Die Aussagen der Ministerin wurden von Quellen im Élysée als “sehr unbeholfen” bezeichnet. “Diese Prognosen zu machen, war keine gute Idee”, fügte die Quelle laut ANSA hinzu.

Trotz der Aussagen Montis wird die Luft für Italien immer dünner. Selbst kurzfristig Geld zu leihen, wird für Italien immer teurer.

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