Israelische Armee bis kurz vor Gaza-Stadt vorgerückt
Netzarim war wie alle anderen Siedlungen im Gaza-Streifen im August 2005 geräumt worden.
Schon unmittelbar vor dem Einmarsch der Truppen hatten israelische Artillerie den Osten der Stadt Gaza angegriffen. Ziel waren Stellungen, in denen Hamas-Kämpfer vermutet wurden. Außerdem sollten offenbar Sprengsätze und Minen zur Explosion gebracht werden, die in Erwartung der Bodenoffensive an der Grenze zu Israel platziert worden waren.
Der Nachthimmel über Gaza war erleuchtet von den Blitzen der abgeschossenen Panzergranaten. Immer wieder erschütterten Explosionen die Stadt und brachten die Mauern der größeren Gebäude zum Beben. Der von der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas betriebene Rundfunksender Al-Aksa stand nach einem Raketentreffer in Flammen. Das Gebäude war bereits zu Beginn der israelischen Luftangriffe am Samstag vor einer Woche evakuiert worden. Die Angriffe von F-16-Kampfflugzeugen dauerten weiter an.
Bei der Bombardierung einer Moschee in Beit Lahiya wurden nach Angaben palästinensischer Ärzte 13 Menschen getötet und 33 verletzt. Die Hamas kündigte entschiedenen Widerstand gegen den Truppenvorstoß an. “Ihr seid reingekommen wie Ratten”, sagte Hamas-Sprecher Ismail Radwan kurz nach Beginn der Invasion über das Al-Aksa-Fernsehen, das weiter einen versteckten Sender betreibt. “Gaza wird zum Friedhof für euch werden.”