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Israel von neuem Korruptionsskandal erschüttert

Architektonischer Schandfleck
Architektonischer Schandfleck ©APA (epa)
Israels Ex-Ministerpräsident Olmert ist einer der Hauptverdächtigen in einem neuen Korruptionsskandal, dem möglicherweise größten der israelischen Geschichte. Medien berichteten, der 64-jährige ehemalige Likud- und spätere Kadima-Politiker werde verdächtigt, für die Genehmigung eines umstrittenen Bauprojekts in Jerusalem Bestechungsgelder in Höhe von etwa 700.000 Euro angenommen zu haben.

Insgesamt sollen in der Affäre Bestechungsgelder in einem Umfang von bis zu elf Millionen Euro auch an Entscheidungsträger in der Jerusalemer Stadtverwaltung geflossen sein. Der ehemalige Regierungschef und vormalige Jerusalemer Bürgermeister steht bereits wegen Korruptionsvorwürfen in anderen Fällen vor Gericht.

Der konservative Jerusalemer Ex-Bürgermeister Uri Lupolianski wurde am Mittwochabend unter dem Verdacht verhaftet, von der Holyland-Baufirma mehr als 600.000 Euro angenommen zu haben. Lupolianski beschuldigte hingegen seinen Amtsvorgänger als Stadtoberhaupt, Olmert, die Verantwortung zu tragen. Die Polizei, die laut Berichten über einen Kronzeugen verfügt, will Olmert zu den Vorwürfen befragen. Olmert und Lupolianski beteuern ihre Unschuld.

Die Polizei geht davon aus, dass die Baufirma in den Jahren 1999 bis 2008 Riesensummen an ranghohe Mitarbeiter der Jerusalemer Stadtverwaltung gezahlt hat. Lupolianski war zwischen 1993 und 2003 stellvertretender Bürgermeister und Vorsitzender des Bauausschusses in der Stadtverwaltung. Von 2003 bis 2008 war er Bürgermeister.

Das sogenannte Holyland-Bauprojekt im Malcha-Viertel im Südwesten Jerusalems wurde in dem Zeitraum gebilligt, obwohl Hunderte von Einwänden dagegen vorlagen. Gegner des Großbauprojekts hatten es als architektonischen Schandfleck verurteilt, der nicht mit dem Jerusalemer Baustil harmoniert.

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