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Israel: Sharon stoppt Freilassungen

Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hat am Sonntag die geplante Freilassung von 400 weiteren palästinensischen Gefangenen aus israelische Haft vorerst gestoppt.

Nach Angaben seines Sprechers wirft Sharon dem palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas vor, nichts gegen die anhaltende Gewalt zu unternehmen. Solange sich die palästinensische Führung nicht an die Vereinbarungen von Sharm el Sheikh halte, fühle sich auch Israel nicht an seine Verpflichtungen gebunden, sagte der Sprecher nach der wöchentlichen Sitzung des israelischen Kabinetts.

Abbas und Sharon hatten die Freilassung der palästinensischen Gefangenen am 8. Februar bei ihrem Gipfeltreffen in dem ägyptischen Badeort vereinbart. Nach einer ersten Gruppe von 500 Häftlingen, die von Israel freigelassen wurde, sollten 400 weitere folgen. Deren Freilassung war bereits nach einem palästinensischen Selbstmordanschlag am 25. Februar in Tel Aviv verschoben worden.

Abbas hat den israelischen Regierungschef am Samstag zu einem baldigen Treffen gedrängt. Nur so könne man Fortschritte beim Nahost-Friedensprozess erzielen, betonte Abbas vor Journalisten in Ramallah. Ein Gespräch sei dringend notwendig, um die Vereinbarungen zwischen beiden Seiten umzusetzen und den angekündigten israelischen Abzug aus dem Gaza-Streifen zu koordinieren, sagte Abbas, dessen Fatah-Partei sich bei den jüngsten Kommunalwahlen im Westjordanland und Gaza-Streifen gegen die radikale Hamas durchgesetzt hat.

Abbas hat betont, dass die Palästinenser bei einer Friedensvereinbarung darauf bestehen, dass sich Israel auf die Grenzen vor dem Sechs-Tage-Krieg von 1967 zurückzieht. Nach dem „Trennungsplan“ Sharons soll Israel allerdings große Teile des Westjordanlandes annektieren, was im Widerspruch zur Roadmap, dem internationalen Friedens-Fahrplan, steht.

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