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Islamisches Zentrum: Proteste zum Auftakt friedlich

Die Demonstrationen für und gegen den Ausbau eines islamischen Zentrums im Wiener Bezirk Brigittenau haben am frühen Donnerstagnachmittag hunderte Menschen auf die Straße gebracht.

Auch die Polizei war mit einem Großaufgebot von 300 Mann vertreten. Der Protest blieb dabei zum Auftakt der Veranstaltung friedlich.

Hanne Schuster, Sprecherin der Bürgerinitiative, welche die Aktion geplant hatte, begründete ihr Engagement unter anderem mit lautem Fußballspiel von Jugendlichen im Umfeld des Zentrums. Man habe lange das Gespräch gesucht, was von der Gegenseite verweigert worden sei:
„Dieses Sich-Nicht-Öffnen macht uns Angst.“

Die Anrainerinitiative bestehe mehrheitlich aus aktiven SPÖ-Mitgliedern, Gehör fände man aber auch nicht bei der SP-geführten Bezirksvorstehung: „Wo bleiben wir? Wir bleiben über.“ Auch wenn die FPÖ die Homepage der Initiative (http://www.moschee-ade.at) bezahlt habe, verstehe man sich doch als überparteilich. Unter die gegen die angebliche Moschee Protestierenden mischten sich am Donnerstag vereinzelt auch Demonstranten in Springerstiefeln und T-Shirts mit Aufschriften wie „Sturmwehr“.

Wolfgang Aigner, Bezirksmandatar der ÖVP, begründete sein Erscheinen bei der Veranstaltung damit, dass er die überparteiliche Bürgerinitiative unterstützen wolle. Es gehe nicht um den Bau einer Moschee, sondern darum, dass ein bereits großes Zentrum weiter ausgebaut und damit zu einer größeren Lärmbelastung werde. Dass der friedliche Protest dagegen von der FPÖ parteipolitisch vereinnahmt werde, sei „unfair“. Der zur Demonstration angekündigte FP-Chef Heinz-Christian Strache ließ dagegen noch auf sich warten.

Zu der Gegenveranstaltung gegen die Proteste hatten dagegen sowohl die Sozialistische Linkspartei (SLP), als auch die Antiimperialistische Koordination (AIK) aufgerufen. Deren Demonstranten skandierten ab 16.40 Uhr „Hoch die internationale Solidarität“ unter dem Transparent „Gegen Rassismus. Für Revolution und Sozialismus“.

Der Stein des Anstoßes in der Brigittenau, das islamische Zentrum, besteht seit 1996 und beinhaltet Seminare und Gebetsräume. Es soll ausgebaut werden, wobei es allerdings rein baulich keine muslimische Ausprägung – wie etwa Minarette – haben soll, wie der Bezirksvorsteher Karl Lacina (S) wiederholt versicherte.

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