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Islamischer Friedhof in Brand gesteckt

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Gegen den in Bau befindlichen islamischen Friedhof in Wien-Liesing ist ein Brandanschlag verübt worden. Man kann nicht von einem "Lausbubenstreich" ausgehen.

Bei dem Gebäude handelt es sich noch um einen Rohbau. Durch das Feuer wurde die Verschalung, die zum betonieren errichtet wurde, beschädigt, sagte Al-Rawi. Für ihn ist das „ein Anschlag auf die Bausubstanz“. Dazu seien mehrere Fenster eingeschlagen worden.

Die Brandstiftung sei „aufs Schärfste zu verurteilen“, sagte Al-Rawi. Der Vorfall zeige, dass man sich der Islamophobie „wirklich ernsthaft widmen soll“. Er forderte, „nicht leichtfertig islamfeindliche Themen ins politische Tagesgeschäft einzubringen“.

Das Bauvorhaben, dass sich des öfteren verzögert hat und heuer fertig gestellt werden soll, verzögere sich durch das Feuer nicht, versicherte Al-Rawi: „Aber es bedeutet einen materiellen und einen emotionalen Schaden.“

Nach ersten Untersuchungsergebnissen sollen die Sachbeschädigungen und vor allem die geschriebene Parole “Wird gesprengt” schon älter sein und stehen offenbar nicht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Brandanschlag.

„Man kann nicht von einem Lausbubenstreich ausgehen – das Ausmaß an Professionalität wird aber noch untersucht“, so Autericky,Einsatzleiter für Ermittlungen im Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung.

Derzeit sieht es so aus, als wäre von dem Täter oder den Tätern kein Brandbeschleuniger wie etwa Benzin eingesetzt worden, sondern auf Material an Ort und Stelle zurückgegriffen worden. Exakte Informationen sammelten am Vormittag die am Friedhof eingesetzten Beamten.

Der Vorfall ereignete sich in der Früh. Gegen 8.30 Uhr waren Polizei und Feuerwehr von einem Mitarbeiter der MA30 verständigt worden, der den Brand bemerkt hatte. Bei der Polizei wurden vom Landesamt für Verfassungschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) „Ermittlungen in Richtung Brandanschlag eingeleitet“, wie die Polizei der APA mitteilte.

Parteien-Stellungnahmen

Als „Besorgnis erregendes Zeichen“ verurteilt die Integrationssprecherin der Grünen-Wien, Alev Korun, den Brandanschlag. „Gerade dieser Friedhof sollte ein Symbol dafür sein, dass Muslime in Wien eine neue Heimat gefunden haben und in die Gesellschaft integriert sind.“

Auch die FPÖ verurteilte Sonntag Abend die Tat. Anschläge und Gewalt seien stets in aller Schärfe und in alle Richtungen kategorisch abzulehnen, stellte FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky fest.

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