Sie kündigten zugleich harten Widerstand dagegen an. “Israel hält dies für einen schlechten Deal”, sagte ein Regierungsmitarbeiter in Jerusalem. Die Anreicherung von Uran auf 20 Prozent ist eine der größten Sorgen des Westens, weil dies Teheran einer Atombombe näher bringen könnte. Dafür ist auf 90 Prozent angereichertes Uran notwendig. Der Iran wolle in Genf nicht nur den Stopp der Anreicherung anbieten, sondern auch, bei den Arbeiten am Schwerwasserreaktor Arak auf die Bremse zu treten, hieß es in Jerusalem.
“Erster Schritt”
In dem Reaktor in Arak könnte Plutonium hergestellt werden, eine Alternative zum angereicherten Uran. “Im Gegenzug wird der Iran eine Erleichterung der Sanktionen bekommen”, sagte der israelische Diplomat.
Ein US-Regierungsmitarbeiter sagte in Washington, die USA seien zu Erleichterungen bei den Sanktionen bereit, wenn Teheran einen “ersten Schritt” zum Stopp seines fortgeschrittenen Atomprogramms mache. Worum es sich bei dem Schritt handeln soll, blieb offen.
Die Verhandlungen im sogenannten 5+1-Format, also unter Beteiligung der fünf UN-Vetomächte und Deutschlands, sollen am Donnerstag und Freitag in Genf fortgesetzt werden. Irans Außenminister Mohammad Javad Zarif hatte am Dienstag gesagt, aus seiner Sicht sei eine Einigung noch “diese Woche” erreichbar.
Das zweitägige Treffen in Genf ist das zweite Gespräch mit der 5+1-Gruppe seit dem Amtsantritt des iranischen Präsidenten Hassan Rohani im August. Bei dem letzten Treffen Mitte Oktober, das beide Seiten als konstruktiv gelobt hatten, hatte Teheran einen Zeitplan für die weiteren Verhandlungen vorgelegt und grundsätzlich unangekündigte Kontrollen seiner Atomanlagen akzeptiert.